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Spätestens seit der letzten großen Anti-Corona-Demo in Berlin konnten Sie auch in Deutschland publikumswirksam registriert werden: Anhänger/innen der QAnon-Verschwörung.
Der gepiqte Artikel ist bereits etwas älter, zeichnet jedoch ein beeindruckendes Psychogramm der Anhängerschaft und versucht, die den Haltungen der Adepten/innen zu Grunde liegenden Plausibilitätsstrukturen zu verstehen.
(Ein aktueller Beitrag zur Verbreitung hier in Deutschland auf Zeit.de (paywall):Derartigen Phänomene sind m.A.n. bedenkliche Symptome einer sich verbreitenden, antikonformistischen Geisteshaltung.
Etwas Kontext: in meinem Geschäft haben wir pro Woche mit 500-700 Personen Kontakt. Und es häufen sich die Maskenverweigerer/innen und Attestträger/innen. Waren es kurz nach dem Lockdown noch insgesamt ca. 20 Fälle pro Woche, sind es jetzt mitunter 80. Und was signifikant dabei auffällt ist folgendes: mit der Verweigerung, eine Maske zu tragen und sich damit nicht nur nicht an die Bestimmungen, sondern auch nicht ans Gebot der Fairness und des gegenseitigen Respektes zu halten, geht eine dezidiert provokative und latent aggressive Verhaltensweise einher, die regelmäßig in impertinenter Agitation endet. Es ist von Manipulation und Kontrolle durch die Regierung die die Rede, von gleichgeschalteter Presse, großem Unrecht und meiner Blödheit.
Die Ansicht, die Maßnahmen der Regierung gegen die Corona-Pandemie seien falsch (auf welcher Grundlage auch immer, es war bis jetzt noch kein Virologe dabei) treten konsequent in Kombination mit einer subversiven und extremen Gesinnung auf.
In den wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Fachbeiträgen, die ich hier auf piqd teile, ist auffällig selten von eindeutig determinierbaren Zusammenhängen die Rede. So geht Wissenschaft: es werden Indizien, Tendenzen und Korrelationen konstatiert. Bei Corona-Gegnern stelle ich eine in Ihrer Absolutheit und Endgültigkeit fanatische Gewissheit fest, die im gegenwärtigen gesellschaftlichen Klima (zunehmende Unzufriedenheit, unterdrückter Hass, erstarken identitärer und fremdenfeindlicher Gesinnungen) ein extrem destruktives Potential darstellt.
Und ja, vielleicht erkennen wir dereinst, dass Corona nicht DIE megaletale Seuche ist, als welche Sie gerade behandelt wird (sondern ein Problem statistischer Akkumulation angesichts eines immunologisch unbekannten Erregers?) und vielleicht ist Corona in 5 Jahren so normal wie eine Grippe (da stimmen sogar die meisten "Mainstreammedien" zu) aber was, wenn nicht? Der Punkt ist, wir wissen es gerade nicht, also gilt das Prinzip der Gefahrenvermeidung! Wie kann ich aus den daraus resultierenden Maßnahmen eine Repression und Unterdrückung des Staates ableiten? Und was an den Reglementierungen ist gerade so schlimm, selbst wenn sich einiges im Nachhinein als unnötig herausstellt? Worunter leiden all die Adepten/innen so sehr, dass sie wegen abgesagten Konzerten und einem Fetzen Stoff im Gesicht die Erschütterung unserer Grundwerte zu erleben glaubt?
Ich habe das, sowohl im privaten wie auch im geschäftlichen Umfeld, entschlossen versucht, heraus zu finden.
Es ist mir teilweise gelungen, aber überzeugt bin ich nicht. Was ich hingegen gar nicht vermochte: ein Umdenken bei denjenigen zu erreichen. Und da mangelte es meinerseits weder an distinguierten Argumenten noch an präzisen Deduktionen. Die Dispute hatten einfach nicht den geringsten Effekt.
Es ist kognitionswissenschaftlich bereits seit den 80er Jahren gut erforscht, das normativ wirksame, also die grundsätzliche, existenzielle Orientierung betreffende, Überzeugungen und Gesinnungen affektiv verankert sind. Es ist nicht oder nahezu unmöglich, sie mit rationalen Argumenten zu widerlegen, bzw. die Menschen umzustimmen.
Umso mehr dies versucht wird, umso mehr verfestigen und radikalisieren sich die jeweiligen Urteilsmuster. Das ist keine pathologische Störung, sondern ein dispositives anthropologisches Setup, welches u.a. mithilfe sg. Kognitionsheuristiken interessant zu beschreiben ist (sehr aufschlussreich im New Yorker:
https://www.newyorker.com/magazine/2017/02/27/why-facts-dont-change-our-minds).Wozu nun der Artikel und meine Ausführungen?
In erster Linie um ein Bewusstsein für den Umfang an Deutungszuschreibungen und Verweisungsüberschüssen zu erhalten, welche dem sich gerade vor unseren Augen entwickelndem mentalen Milieu zu Grunde liegen.
Und in zweiter Linie, um weiterzusehen.....
Quelle: Adrienne LaFrance Bild: Illustrations: Ar... EN www.theatlantic.com
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Ich las heute auf Twitter via Martin Fehrensen (https://twitter.com/ma...) einen Beitrag von Buzzfeed News, in dem zwei Reporter darlegen, weshalb ihre Redaktion QAnon von nun an als "Collective Delusion" bezeichnet. https://www.buzzfeedne... Im Text wird auch auf den von dir verlinkten Artikel hingewiesen.
Danke für deine ausführliche Einleitung zu diesem Thema (und auch zum piq). Ich finde sehr interessant, welche Erfahrungen du praktisch machst. Auch ich versuche, dahinter zu kommen, warum manche Menschen dieses Stück Stoff so sehr verabscheuen. Argumente nützen nichts, genau wie du sagst. Und Erklärungen, warum ich selbst Maske tragen, und dass es doch kein Aufwand ist und eher mitfühlend wenn ich damit andere Menschen schütze, genausowenig. Wenn ich frage: Worum geht es dir wirklich?, bekomme ich keine Antwort. Oder lapidar: Ich kann nicht atmen damit. Alternativ: Man erkennt die Mimik der Menschen nicht, das schafft Distanz.
Zu letzterem habe ich kürzlich ein schönes Gegenargument gelesen (ich glaube, das war von einem Pfarrer): Da wir das Gesicht hinter der Maske nicht ganz sehen, ist es umso wichtiger, Menschen in die Augen zu schauen und auf ihre Körperhaltung zu achten, um zu antizipieren, was sie wollen oder tun.
Das finde ich eine hilfreiche Sichtweise, auch für die ganzen anderen Masken, die wir ja alle tragen (freiwillig und selbstgewählt). Es geht um gegenseitige Achtung und Achtsamkeit und Verringerung der emotionalen Distanz, trotz physischer Distanz.
Ich selbst glaube, dass das "Sündenbock-Prinzip" hier und auch bei anderen "Gegnern" der Corona-Politik greift. Endlich kann ich "Die" verantwortlich machen für mein (miserables) Leben. Und weil es andere auch tun, fühle ich mich gut dabei und gehöre dazu.