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Studium Journalismus, Politik und Sozialwissenschaften in München, Fernsehen und Hörfunk beim ORF/Wien, Stellvertr. Chefredakteurin der "Wochenpost" in Berlin, Ressortleiterin "Wissenschaft und Gesellschaft" bei der WOCHE in Hamburg, Stellvertr. Chefredakteurin bei "Focus Schule" in München, jetzt freie Autorin in München, mehrfach ausgezeichnet, interessiert sich für alle Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft
Seit 2017 darf Cannabis auf Rezept abgegeben werden, und immerhin 2,3 Millionen Euro hat die Techniker Krankenkasse im vergangenen Jahr dafür ausgeben – obwohl nur 65 Prozent der 2900 Anträge bewilligt wurden. Die Nachfrage nimmt jedes Jahr zu – und doch gibt es, wie die Techniker Krankenkasse nun in einem ausführlichen Cannabis-Report gemeinsam mit dem kritischen Pharmakologen Gerd Glaeske kritisiert, kaum wissenschaftliche Belege für seinen medizinischen Nutzen. Lediglich bei Multipler Sklerose wirkt es nachgewiesen gegen Krämpfe und Schmerzen. Genehmigt aber wird Cannabis, so eine interessante Grafik der TK in der ÄrzteZeitung, vor allem gegen Tumorschmerz, Tourette und mangelndes Hungergefühl. Und immerhin ein Drittel der Anträge gründet sich auf ADHS, das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.
Nach der Datenlage hat Cannabis weniger Nebenwirkungen als andere Medikamente, aber in vielen Fällen ist eben auch der Nutzen nur vermutet. Die Verschreibungspraxis scheint außerdem nicht nur medizinisch, sondern auch soziokulturell bedingt zu sein: je wohlhabender die Bundesländer, desto mehr Hanf-Rezepte – zum Beispiel im braven Bayern, wo gerade wieder die Kreuze an die Wand gehängt werden. Ausnahme ist das Saarland mit dem Spitzenplatz und fast 209 Verordnungen pro 100 000 Versicherten. Dem Norden und dem Osten ist diese Art von Droge eher fremd.
Verordnungen, so die TK, seien nur dann sinnvoll, wenn mit herkömmlichen Antibrechmitteln (oder Opioiden) keine Erfolge zu erzielen wären. Zumal das Cannabis viel teurer sei als Opioide: Cannabisblüten, die für 950 Euro eingekauft werden, gibt die Apotheke nach Zubereitung, Verwaltungsaufschlägen und Steuern für 2.170 Euro ab.
Quelle: Kim Björn Becker Bild: dpa/Jim Hollander faz.net
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Zur Studie nachgelesen bei TK:
"Aus den Ergebnissen geht jedoch nicht eindeutig hervor, welche Patientengruppen in welcher Dosis und welcher Darreichungsform Cannabis als Medizin bekommen sollten."
"Zudem stellt das noch nicht vollständig enträtselte Endocannabinoid-System und seine Rolle bei verschiedenen Krankheiten die Forschung zu Medizinal-Cannabis vor viele Fragen."
"Dennoch lässt sich sagen, dass die medizinische Anwendung von pflanzlichen, synthetischen und teilsynthetischen Cannabinoiden in bestimmten Anwendungsbereichen, etwa bei Übelkeit und Erbrechen oder auch zur Appetitstimulation, heute als wirksam gilt.
Das betrifft beispielsweise Krebspatienten nach Chemotherapie oder Patienten, die an HIV/AIDS erkrankt sind."
Usw. Klingt deutlich weniger aufgeregt, als die Zusammenfassung oben und der Faz-Artikel.
Dann geht es weiter, mit dem üblichen "bisherige Studien reichen nicht aus". Liegt ja auch auf der Hand, wenn man jahrzehntelang nur nach Problemen gesucht hat.
Schätze mal, dass nach der Legalisierungswelle in den USA und anderen Ländern die Datenlage in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird. Gut möglich, dass da noch ganz neue Anwendungsfelder in den Blick kommen.