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Studieren als Arbeiterkind: Was zur Hölle ist ein Dessertlöffel?

Gabriele Feile
Ich selbst. Botschafterin & Brückenbauerin.

...die mit dem Schmetterling.
Meine Intention: Ziemlich weite Blickwinkel beisteuern, meistens aus der Luft.
Meine Mission: Brücken bauen zur #Schmetterlingsfrequenz
https://schmetterlingsfrequenz.eu/
Mein Buch: https://gabrielefeile.de/buch/

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Gabriele FeileMittwoch, 18.11.2020

Wieder einmal wusste ich nicht, in welche Kategorie ich diesen piq schieben soll. (Ich hätte gerne eine Kategorie: Menschen & Menschsein, bitte).

Meine Unklarheit passt zur Protagonistin im Artikel, die sich als Arbeiterkind an ihrer Uni in Münster unter all den Akademikerkindern fehl am Platz vorkommt. Sie stammt aus einem Dortmunder Arbeiterviertel und studiert jetzt in Münster Medizin.

Über ihr "Unwohlsein" in Gegenwart ihrer Kommiliton:innen, über einen, den sie sogar datet und über das Gefühl, nirgends richtig dazu zu gehören, berichtet Lena hier ganz unverblümt.


Dass ich mich in dieser Unterhaltung unwohl fühle, hat nichts damit zu tun, dass ich mich für meine Familie schäme. Ich glaube auch nicht, dass meine Kommiliton*innen mich deswegen fertigmachen würden. Aber die Angst von oben herab behandelt zu werden – wenn auch ungewollt – ist trotzdem da. In meinem Stadtteil in Dortmund war Metallarbeiter*in ein stinknormaler Beruf, vielleicht sogar ein überdurchschnittlicher. Jetzt ist das anders, ich studiere Medizin in Münster, hier haben die Eltern fast immer studiert. Eigentlich sollte ich Anatomie lernen, stattdessen habe ich ein zusätzliches Prüfungsfach: die Akademiker*innenwelt.


Ich unterstütze das und fühle mit ihr. Ich bin auch Arbeiterkind, habe allerdings nicht wie sie "richtig" studiert, also an einer Hochschule. Weil ich nicht wollte. Mein Leben hat mich dennoch mit den unterschiedlichsten Menschen (auch Akademiker:innen) zusammen gebracht (auch hierhin zu piqd ;-)), und ich habe festgestellt, dass die Herkunft nichts mit dem Charakter, der Haltung oder der Intelligenz von Menschen zu tun hat.


Ich finde, es ist Zeit, uns bewusst zu werden, dass Deutschland und die Welt nicht nur aus "Studierten" besteht, und dass wir auch hier eine Brücke brauchen, wenn wir gemeinsam all die Herausforderungen dieser Zeit meistern wollen.


Dieser piq ist der erste Stein zur Brücke.

Studieren als Arbeiterkind: Was zur Hölle ist ein Dessertlöffel?

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Kommentare 1
  1. Yvonne Franke
    Yvonne Franke · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

    Menschen und Menschsein passt doch in jeden Kanal, liebe Gabi. :-) Toller Text, danke!

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