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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Dennis Basaldella, Jahrgang 1982, studierte Filmregie in Rom und Europäische Medienwissenschaft als Bachelor und Master an der Universität Potsdam. Von 2014 bis 2020 war er als Mitarbeiter und Leiter im Filmarchiv des Filmmuseums Potsdam tätig und arbeitete im Forschungsprojekt „Regionale Bilder auf Filmen (1950–1990)“ zum DDR-Amateurfilm des Filmmuseums mit. Seine Dissertation „Ein Leben für den Film. Der freie Filmhersteller Horst Klein und das Film- und Fernsehschaffen in der DDR“ an der Universität Hamburg erschien 2020 beim Büchner-Verlag und war 2021 in der Shortlist der Kategorie „Bücher“ für den Willy-Haas-Preis nominiert. Er arbeitet und forscht vor allem zu den Themen DDR, Filmgeschichte und Biografien.
Die Zeiten, in denen Indiana Jones mit dünnem Zeichenpapier die Inschrift auf dem Schild des letzten Kreuzritters in der Gruft in Venedig abpaust, sind vorbei.
Nun ja, so schlimm es auch wieder nicht.
Seit ChatGPT von Open AI (welches von Microsoft unterstützt wird) online ist, ist das Thema KI (künstliche Intelligenz) aber in aller Munde – auch wenn das Thema genau genommen nicht neu ist. Die entscheidenden Unterschiede sind aber dieses Mal zum einen, dass ChatGPT für alle verfügbar ist und zum anderen, dass das besagte Programm komplexe Aufgaben absolvieren kann, die zwar faszinierend sind, zugleich aber auch zum Problem werden können. So wird zurzeit unter anderem diskutiert, ob und wie ChatGPT das Schreiben von vor allem wissenschaftlichen Texten beeinflussen wird. Denn neben der Eigenschaft, einfache Fragen zu beantworten oder Lyrik zu verfassen, kann die KI auch wissenschaftliche Texte schreiben, die dann von Personen als die eigenen ausgegeben werden könnten. Denn im Gegensatz zu einem Plagiat, bei dem mit entsprechender Software geschaut werden kann, ob (nicht entsprechend markierte) Passagen bereits in anderen Texten verwendet wurden, kann ChatGPT Texte neu erfinden.
Ob dies am Ende wirklich zu einem Problem wird und ob eine KI durch das Erschaffen sogar eine Art Autorenschaft an den von ihr geschriebenen Texten hat, wird sich in der nächsten Zeit zeigen. Jedoch sollte dabei nicht vergessen werden, dass eine KI weit mehr kann. Sie kann auch der Wissenschaft helfen, wie das Projekt "Electronic Babylonian Literature" der LMU München zeigt. Dabei wurden mithilfe einer KI die zahlreichen Keilschrifttafeln aus Babylonien, die zwar schon digitalisiert, aber oft nur als Fragmente und Bruchstücke überliefert sind, zusammengesetzt. Das Resultat ist eine riesige Datenbank, die mit über 300.000 Textzeilen allen Menschen einen umfassenden Einblick in die Anfänge der Literatur der Menschheit gibt.
Dabei muss fairerweise erwähnt werden, dass das besagte Projekt jedoch nicht das erste dieser Art ist. Bereits die Stasi-Behörde BStU bediente sich einer KI und eines entsprechenden Programms, um die vielen Einzelteile der vom MfS geschredderten Dokumente wieder zusammenzusetzen. Leider wurde das immer wieder holprig verlaufende Projekt 2016 komplett eingestellt.
Insofern ist das LMU-Projekt zwar nur ein weiterer Meilenstein, dennoch ein sehenswerter und wichtiger für die Wissenschaft. Und es wird sicherlich nicht das letzte seiner Art sein. Überhaupt wird das Thema KI uns in den nächsten Jahren begleiten. Vor allem nachdem Google seinen Hut in den Ring in Sache KI geworfen hat und mit "Bard" seinen eigenen Chatbot vorgestellt hat. Ob Googles Barde am Ende die Welt noch ein weiteres Mal zum Staunen bringen wird, wird sich zeigen. Spannend bleibt es allemal.
Quelle: Schellnegger, Alessandra Bild: picture alliance ... www.forschung-und-lehre.de
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"für alle" - durchaus richtig. Allerdings gibt es Limitierung und nach gewisser zeit heißt es Finite kostenlose Nutzung. schade