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Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
Wenn man die DNA des Punk erkunden will, bieten sich natürlich Gespräche mit Menschen an, die von Anfang an dabei waren – und heute noch aktiv sind. The Damned sind so ein Beispiel, eine der ersten Bands damals in den Siebziger Jahren und trotz ein paar Unterbrechungen noch da. Anfang des Jahres kam nach zehn Jahren mit "Evil Spirits" sogar wieder ein Album auf den Markt (hier ein piq dazu), eingespielt beinahe in Originalbesetzung und produziert von Tony Visconti, ebenfalls eine Legende.
Joachim Hiller, der auch schon mehrere Jahrzehnte mit dem Ox-Fanzine die Entwicklung des Punkrocks begleitet, hat sich mit Sänger Dave Vanian unterhalten, der viele Einblicke in die musikalische Entwicklung der Band in ihrem rund 40-jährigen Bestehen gibt.
Punkrock war ja ursprünglich nur ein Überbegriff für eine riesige Bandbreite an Ideen und Leuten, es gab zunächst keine Regeln, doch dann wurde Punk schon bald mit einem eingeschränkten, fieseren, härteren Sound assoziiert. Meiner Ansicht nach ging es darum gar nicht, doch viele Leute denken bei Punk heute nur an harte, runtergeknüppelte, politische Songs.
Im Anschluss an das Gespräch folgt noch ein weiteres mit Captain Sensible, ebenfalls Gründungsmitglied von The Damned. Unter anderem gibt er ein paar Anstöße, über die von den Sex Pistols dominierte gängige Punk-Geschichtsschreibung nachzudenken – und interessante Betrachtungen über den Status von Punk in seiner Heimat:
In Großbritannien ist Punk hingegen immer noch ein Schimpfwort, und Bands wie SEX PISTOLS, THE CLASH, THE DAMNED oder THE EXPLOITED und all die anderen werden nie im Radio gespielt.
Ach ja, und dann noch das hier: Er hat ein Faible für Nahverkehrsmittel, erzählt er und gerät ins Schwärmen über die Schwebebahn in Wuppertal. Auf Tour seien Züge sein Hobby.
Ich bin also so was wie ein Trainspotter, und davon gibt es in England eine Menge. Interessanterweise sind unter denen recht viele Punks – ja, es gibt viele Punkrock-Trainspotter.
Quelle: Ox-Fanzine Bild: Kev inr/Wikimedia... ox-fanzine.de
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