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Ich bin Journalist und berichte über Kultur, Bildung und Ideen. Zum Beispiel über traurige Komiker, zärtliche Pornos und Ethikseminare für Frontex. Schreiben ist Denken. Und Staunen ist ein guter Anfang.
Als Redakteur arbeite ich für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE im Hamburg-Ressort. Zuvor war ich Chefredakteur des Studierendenmagazins »Zeit Campus«. Ältere Texte von mir findet man auch auf »Spiegel Online«, in »Spex« und im »Missy Magazine«.
Studiert habe ich amerikanische Kultur, Medienkultur und Politik in Hamburg und Washington, DC, aktuell mache ich berufsbegleitend einen Master in Geschichte Europas in Hagen.
Radikalisiert sich die Klimaschutzbewegung? Zu dieser Frage hatte ich vor einiger Zeit schon einen piq veröffentlicht. Jetzt stellt sie sich neu, nachdem ein Aktivist namens Tadzio Müller im Interview auf Spiegel Online sagte: »Wer Klimaschutz verhindert, schafft die grüne RAF.«
Einige Journalist*innen und andere Menschen gerieten durch diese Aussage in Unruhe – und genau das wollte Müller, der sich in seiner Twitter-Bio als »Hedocommie, HIVpos. ClimateJustice-Schwuchtel« bezeichnet, also ein mutmaßlich eher extrovertierter Typ mit Neigung zur pointierten Rede.
Außerdem ist er Ü40, und damit mindestens 20 Jahre zu alt, um glaubwürdig für jene zu sprechen, die den Klimaschutz zu einer Massenbewegung gemacht haben.
Eine souveränere Reaktion auf sein Trolling lautet deshalb: OK Boomer!
(Er ist kein Boomer, sondern GenX. Egal.)
Trotzdem steht die Gewaltfrage im Raum. Von Extinction Rebellion (XR) war jetzt etwa zu lesen, man lehne »Gewalt gegen Menschen strikt ab«. So wurde die Sprecherin der Gruppe nach dem Müller-Trolling im Tagesspiegel zitiert.
Als ich einen Vertreter der Gruppe im Sommer 2019 bei einer Veranstaltung in Hamburg fragte, ob Gewalt aus seiner Sicht gerechtfertigt sei, lehnte er das entschieden ab. Auch dann noch, als der Moderator konkretisierend nachhakte, ob das auch Sabotage-Aktionen einschlösse.
Jetzt also doch Gewalt. Bloß nicht »gegen Menschen«. Das passt dazu, dass XR in der Zwischenzeit nicht bloß Straßen blockiert, sondern auch einen Rasen vor dem Trinity College aufgebuddelt hat. Im Rahmen des Vorstellbaren (nein, nicht die Gründung einer »grünen RAF«, aber vielleicht eine Pipeline, die in die Luft gejagt wird) mag das harmlos sein.
Der Historiker Christopher Clark nannte die Buddelaktion neulich dennoch als Beispiel für Maßnahmen, welche die angesichts des Klimawandels notwendigen politischen Allianzen unnötig zerstören. Denn sie brachte wohl mehr Menschen gegen XR auf, als sie für XRs Ziele einzunehmen vermochte. Was also war der politische Sinn der Aktion?
Clark plädierte dafür, Klimaschutzmaßnahmen entschieden zu trennen von anderen Fragen gesellschaftlicher Gerechtigkeit oder Veränderung – um auf diese Weise maximal anschlussfähig zu bleiben und den größten möglichen Konsens für die notwendigen Transformationsprozesse zu schaffen.
Man kann darüber wunderbar diskutieren. Denn sind die »1968er« nicht auch daran gescheitert, dass sie einem »Hauptwiderspruch« alle anderen Probleme und Konflikte als »Nebenwidersprüche« unterordneten – und hat nicht auch das dazu beigetragen, dass ihre Bewegung zersplitterte und z. B. die Neue Frauenbewegung entstand? Andererseits ist damit noch nicht gesagt, dass es eine bessere Lösung, als die von Clark vorgeschlagene, gäbe.
Damit nicht immer nur die Schreihälse gehört werden, sondern auch jene, die besonnen reden: Hier der Link zum Vortrag von Clark (in dem es vorrangig um die Revolutionen von 1848 geht) und zur anschließenden Diskussion (in der er unter anderem auch über XR spricht).
Quelle: Christopher Clark www.koerber-stiftung.de
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