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Am Mittwoch, dem 14.10.2020 veröffentlichte die EU ihr Methan-Emissions-Strategiepapier. Es hat 20 Seiten und ist interessant zu lesen, wenn man etwas Zeit übrig hat. Es ist ein Rundumschlag durch alle Bereiche der Methanemission.
EU-intern soll die Überwachung und das Berichtswesen verbessert werden, Flaring komplett verboten, die Rinderhaltung, insbesondere das Futter, soll modernisiert werden, um deren Emissionen zu senken (7 - 10 % des Energieinhalts des Futters wandern bisher als Methan in die Atmosphäre). Bis 2024 sollen alle biologischen Abfälle separat gesammelt und in Biogasanlagen verwertet werden. Der Anteil des Abfalls, der auf der Deponie landet, soll von heute 24 % bis 2030 auf 10 % gesenkt werden. Der Reisanbau soll reformiert werden.
Im EU-externen Bereich liegt der Sprengstoff. Es fängt harmlos an mit Gesprächen mit internationalen Partnern und der Mitarbeit in allen möglichen Initiativen und Gremien. Dann geht es weiter mit der Erschaffung des "International Methane Emissions Observatory", das alle verfügbaren Daten zur Methanemission kompilieren und im "Methane Supply Index" veröffentlichen soll. Dazu gehören seit neuerem auch aus den Multispektralbildern des Sentinel-Satellitenprogramms gewonnene Informationen über Ort und Stärke von Methanlecks im Energiesektor. Diese Daten sollen Gas- und Ölkäufern überall "informierte Entscheidungen" darüber ermöglichen, von wem sie ihren Brennstoff kaufen.
Spannend wird es in dem Passus, der Europäische Gesetzgebung zur Erzwingung von Maßnahmen zur Beseitigung von Lecks für Firmen, die Gas in die EU importieren wollen, betrifft. Ein solches Gesetz soll schon 2021 erlassen werden. Die EU ist der größte Importeur von Gas auf der Welt; diese Marktmacht versetzt sie in die Position, ein solches Gesetz auch durchsetzen zu können. Aber es geht noch weiter. Beabsichtigt ist, mit China, Japan und Südkorea eine Koalition der Gaskäufer zu bilden, die den Druck auf die Erzeuger, die Emissionsstandards einzuhalten, weiter erhöht.
Auch wenn die Tage des Erdgases ebenso gezählt sind wie die der Kohle steht außer Frage, dass Methanemissionen auf das Minimum reduziert werden müssen.
Quelle: Isabelle Gerretsen Bild: LHoon/Flickr EN www.climatechangenews.com
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