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Klima und Wandel

Ergrünt die Erde durch CO2-Düngung - oder doch nicht?

Dominik LennéMontag, 19.10.2020

Man liest überall über das Abnehmen der Waldfläche der Erde, aber es gibt auch eine Reihe von Veröffentlichungen, die dokumentieren, dass die Erde durch den CO2-Düngeeffekt und andere menschliche Einflüsse, wie etwa Stickstoffdüngung, grüner geworden sei. Als Beispiel sei hier nur eine Arbeit von 2013 genannt, deren Titel Hoffnung macht: "Deserts 'greening' from rising carbon dioxide: Green foliage boosted across the world's arid regions".

Dieser Widerspruch hat mich schon einige Zeit zum Kopfkratzen gebracht, und wurde nun durch den gepiqten Text im Scientific American aufgelöst. Der schreibt: Ja, es ist wahr, dass unsere Welt für einige Jahrzehnte grüner wurde und auch, dass sie es in einigen Gebieten immer noch wird, aber in der Summe hat die Begrünung geendet, weil der CO2-Düngeeffekt durch die größere Wasseraufnahmefähigkeit der wärmeren Luft ausgeglichen wurde. Diese Wasseraufnahmefähigkeit schlägt sich einer höheren Verdunstungsrate nieder und die wiederum setzt mehr Pflanzen unter Trockenstress.

Ein kleiner Punkt von vielen.

Ergrünt die Erde durch CO2-Düngung - oder doch nicht?

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Kommentare 18
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 4 Jahren

    interessantes thema. problematisches Thema auch weil klimakrisenleugner diesen Düngeeffekt gern als Argument miss/brauchen.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      Hängt die "Wahrheit" davon ab, wem sie ins Konzept passt und wem nicht?

    2. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 4 Jahren

      Der Klimawandel ist vielschichtig und der Dünge-Effekt gehört halt auch dazu. Genauso wie die modellmäßig erwartete, aber noch nicht begonnen habende Begrünung von Teilen der Sahara durch erweiterte Monsun-Niederschläge. All diese Dinge wollen eingeordnet, verifiziert und in Beziehung gesetzt werden. Ist es wirklich wahr? Wenn ja, wie groß ist der Effekt und welchen Zeitverlauf erwarten wir? Wird er durch gegenläufige Effekte ausgeglichen? Viele Fragen lassen sich noch nicht eindeutig beantworten.
      Am Ende braucht man aber eine abschließende Gesamtbewertung: Ist es notwendig, den Klimawandel zu verlangsamen und zu begrenzen, und wenn ja in welchem Maß? Ist es nicht auch ein Wert an sich, die Welt mit ihren Ökosystemen möglichst so zu erhalten, wie sie ist, weil wir sie so lieben, wie sie gerade ist?
      Zweifellos kann sich die Menschheit als Ganze anpassen und wird nicht aussterben. Das heißt aber nicht, dass nicht Teile der Menschheit unter betrüblichen Umständen eine Verkürzung ihrer Lebenszeit erfährt.

    3. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné So wird es kommen. Die Welt so zu erhalten, wie sie gerade ist, das halte ich allerdings für unmöglich. Sie verändert sich seit Anbeginn und "wir" werden das nicht kontrollieren. Auch wenn die 7 Mrd. Menschen ihren Einfluß reduzieren können.

  2. Andreas P.
    Andreas P. · vor 4 Jahren

    Die Welt ist auch auf dem Weg zu einem Weltrekord bei der Weizenernte, nach 19/20 und 17/18.
    https://notalotofpeopl...

  3. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 4 Jahren

    "Der vermehrte Regen warf die Frage auf, ob der Sahel durch den Klimawandel möglicherweise dauerhaft von feuchteren Bedingungen profitieren könnte. Wie Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung 2017 herausfanden, nimmt gemäß mancher Berechnungen bei einer Erhöhung der Oberflächentemperatur der Ozeane der Regen im Sahel ab einem gewissen Schwellenwert tatsächlich stark zu. Die meisten Modelle zeigen im Durchschnitt aber nur einen schwachen Trend zu etwas mehr Regen in der Sahelzone bei wärmeren Temperaturen. Ein anderer Faktor allerdings könnte – zumindest für einen gewissen Zeitraum – für eine grünere Sahelzone sorgen: Einige Klimamodelle zeigen, dass eine höhere CO₂-Konzentration in der Luft das Pflanzenwachstum womöglich anregt – vorausgesetzt allerdings, es steht gleichzeitig genug Wasser zur Verfügung."
    https://www.faz.net/ak...

  4. Andreas P.
    Andreas P. · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

    Leider gibt es im piq keine sinnvollen Nachweise der empirischen Grundlagen.

    Die NASA kommt mit dem https://modis.gsfc.nas... empirisch zu einem gegenteiligen Ergebnis, die Welt wird grüner, und zwar sowohl 1982 bis 2016:
    https://www.nasa.gov/f....
    als auch 2000 bis 2018:
    https://earthobservato....
    Diese Studie leitet aus der erhöhten Verdunstung ganz andere Folgen ab:
    "There is an interesting consequence of this global green up: as vegetation consumes some of the heat-trapping carbon dioxide it also performs evapotranspiration—a function similar to human sweating—which can have a cooling effect on the air. Scientists say that global greening since the early 1980s may have reduced global warming by as much as 0.2° to 0.25° Celsius (0.36° to 0.45° Fahrenheit). In other words, the world would be even warmer than it is if not for the surge in plant growth."

    Auch das IPCC sieht das anders (IPCC 2020 Climate Change and Land, p9, A2.3): "Satellite observations have shown vegetation greening over the last three
    decades in parts of Asia, Europe, South America, central North America, and southeast Australia. [...] Globally, vegetation greening has occurred over a larger area than vegetation browning (high confidence)."

    1. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 4 Jahren

      Danke für die ausführliche Antwort. Muss ich erstmal verdauen.

    2. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné Was ist das Ergebnis der Verdauung? Hier noch eine Nachspeise. Vielleicht werden die Daten demnächst noch besser.
      https://www.eurekalert...
      https://www.eurekalert...

    3. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 4 Jahren

      @Andreas P. Hm, ich hatte eine ziemlich ausführliche Antwort geschrieben, die irgendwie verschwunden ist. Vielleicht nicht korrekt abgeschickt, na, wie auch immer:
      Hier liegt ein nicht leicht auflösbarer Widerspruch zwischen (mindestens) zwei Veröffentlichungen vor. Die vom PIQ (Yuan2019) ist drei Jahre später erschienen und (noch?) nicht in die IPCC - Auswertung eingeflossen.
      Die Begrünung wird anhand unterschiedlicher Kenngrößen quantifiziert und es ist möglich, dass die Ergebnisse differieren, je nachdem, welche Kenngröße man verwendet. Ihr Artikel (Zhu2016) verwendet "leaf area index" während Yuan2019 zusätzlich noch "normalized difference vegetation index" und "gross primary production" verwendet, welch letztere auch als zeitliche Verläufe angegeben sind. Das Absinken nach dem Jahr 2000 ist so schwach ausgeprägt, dass man auch von einem Plateau, also von nur von einem Aufhören der Begrünung sprechen kann.

    4. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné Schwaches Absenken? Plateau? Nicht eingeflossen in IPCC?
      Nein, hier wird versucht eine empirisch belegte Folge von CO2, die positiv ist, zu ignorieren und zu relativieren. Das ist unwissenschaftlich und in meinem Auge schlechter Journalismus. Es ist allerdings gute Propaganda und damit, für Leute die das für den eigentlichen Kern von modernem Journalismus halten, guter Journalismus mit Haltung.

    5. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Andreas P. Sehe ich anders. Ich habe beide Papers gelesen und die genannten Abnahmetendenzen sind in dem von Yuan et al. in den Grafiken und im Text unzweifelhaft drin. Also wenn, hat das Wissenschaftlerteam gepfuscht. Das wird sich früher oder später zeigen. Das Einzige, was man den Journalisten vielleicht ankreiden könnte, wäre, den Widerspruch zu der früheren Arbeit nicht thematisiert zu haben. Aber das haben wir ja oft: eine Veröffentlichung wird als Meldung in den Medien rausgegeben: "Studie XY hat dasunddas festgestellt." Das ist (leider) Standard. Sie werden kaum was Anderes finden.
      Im Übrigen habe ich eine Anfrage an den Autor geschickt, was er dazu sagt. Mal sehen, was passiert.

    6. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné Photosynthese funktioniert so:
      H2O + 6 CO2 = 6 O2 + C6H12O6. Aus sechs Wasser- und sechs Kohlendioxid-Molekülen entstehen also sechs Sauerstoff- und ein Zucker-Molekül.

      Mehr CO2 begünstigt die Photosynthese, deswegen werden Gewächshäuser mit CO2 gedüngt. Eine Sättigung des positiven CO2 Effekts auf erste Pflanzen tritt erst jehnseits von 1000ppm ein.

      Schön das Du die Autorin gefragt hast, vielleicht hat sie ja einen eigenen Satelliten von dem die Nasa nichts weiß. Wohl nicht aber sicher eine klare Haltung, wie man leicht an den anderen Artikeln erkennt, die sie so schreibt:

      https://www.scientific...

    7. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Andreas P. Hm, hier liegen zwei Missverständnisse vor:
      1. Geht es in dem Artikel nicht um Sättigung des positiven CO2-Effekts, sondern um Wachstumsbehinderung durch zunehmende effektive Trockenheit der Luft. Dies steht sogar im Untertitel. Es gibt mehrere wachstumsbehindernde Faktoren, die mir einfallen: CO2-Sättigungseffekt, Trockenheit und Nährstoffmangel.
      2. Habe ich die Nachricht nicht an Frau Harvey oder EE-News geschickt, sondern an die Zeitschrift "Science Advances", die die Originalarbeit veröffentlicht hat. Diese wird sie ggf. an deren Hauptautor weiterleiten.
      Außerdem hat der Sinn und Wahrheitsgehalt eines Artikels nicht viel mit dem Sinn und Wahrheitsgehalt anderer Artikel derselben Autorin zu tun. Auch wenn alle anderen falsch sein sollten - was ich für unwahrscheinlich halte - so kann dieser trotzdem richtig sein. So gegen die Autorin zu wettern ist hier nicht hilfreich.
      Auch für bekannte Klimawandelbestreiter gilt das. Allerdings lassen sich deren Argumente im Allgemeinen per Antwortdatenbank entkräften.

    8. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné Der Artikel ist unschlüssig, empirisch falsch und der bias der Autorin ist recht klar aus ihrer anderen Arbeit. Bin gespannt auf die Antwort.

    9. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 4 Jahren

      @Andreas P. Woher genau wollen Sie wissen, dass er empirisch falsch ist? Es gibt Widersprüche, die ungeklärt sind und die wir beide - Sie und ich - von unserem Schreibtisch aus nicht klären können. Außerdem wiederhole ich, dass die Autorin den Inhalt der Originalveröffentlichung gut wiedergibt, dass also eventuelle Ungereimtheiten auf diese zurückgehen. Welchen Teil dieses Satzes haben Sie nicht verstanden?

    10. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné Die Zusammenfassung hat das journalistische Niveau einer Pressemitteilung. Von Journalisten erwarte zumindest ich mehr.
      Warum es empirisch falsch ist hatte ich Ihnen belegt, machen Sie sich doch (anders als die Autorin) die Mühe es nachzulesen.

    11. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 4 Jahren

      @Andreas P. Danke für den Link zu dem interessanten Video. Den Fakt kannte ich schon, aber die Animation ist schön.

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