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Klima und Wandel

30 Jahre unter Wind

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerFreitag, 18.08.2017

Es sind mittlerweile fast 28.000 Windräder, die sich in Deutschland an Land drehen und 13 Prozent des bundesdeutschen Strombedarfs decken. Noch 1993 behauptete die deutsche Energiewirtschaft in einer Anzeigenkampagne, "regenerative Energien wie Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4 % unseres Strombedarfs decken".  Aktuell liegen wir bei 35 Prozent Grünstrom.

Wie es dazu kam, beleuchtet Eckart Gienke von der dpa: Vor 30 Jahren begann der Siegeszug der Windkrafttechnik an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste:

Mit einem Hebelzug setzte der damalige Ministerpräsident­ Uwe Barschel (CDU) am 24. August 1987 den ersten deutschen Windenergiepark im Kaiser-Wilhelm-Koog in Gang und schlug ein neues Kapitel der Energiepolitik auf. "Ständigen Wind von vorn", wünschte Barschel, der wenig später im Zentrum einer Affäre stand, die ihn das Leben kostete.

Allerdings hatte die Windkraft zu diesem Zeitpunkt einige Rückschläge erlitten. 1983 ging die damals weltgrößte Testanlage "Growian" in Betrieb, die Versuchsanlage am gleichen Standort war ungefähr so groß wie heutige Windkraftwerke und brachte eine Leistung von drei Megawatt, damals Weltrekord. Doch die Ingenieure bekamen diverse technische Probleme nicht in den Griff. In vier Jahren schaffte "Growian" nur 420 Betriebsstunden und stand meistens still. Die Windenergie schien da keine Zukunft zu haben.

Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Arbeiten an der Windtechnik. Um Deutschland zu demilitarisieren, verboten die Alliierten Branchen, deren Produkte militärisch nutzbar waren. So auch der Flugzeugbau. Die Flugingenieure des Stuttgarter Instituts für Flugzeugbau mussten sich also ein neues Arbeitsfeld suchen. Sie schwenkten zur Windkraft um. Das lag nahe, denn schließlich hat die Aerodynamik von Windrotorflügeln mit jener der Tragflächen vieles gemeinsam.

Das Beispiel zeigt uns, dass die "Geht-Nicht"-Aufsager – hier Brandenburgs Wirtschaftsminister Gerber – irren. Es geht. Man muss nur wollen.

30 Jahre unter Wind

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Kommentare 2
  1. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor mehr als 7 Jahre

    wie nett! genau solche "jubelmeldungen" sind für seriösen, investigativen kritischen wie auch seriösen konstruktiven journalismus toxisch. natürlich sind die ingenieur-leistungen bei der bereitstellung besserer windkraft-anlagen zu würdigen, und die schaffung von arbeitsplätzen darf nicht unerwähnt bleiben. aber zu einer fairen bewertung des erreichten gehört – meiner meinung nach – auch eine entsprechende darstellung der nachwievor nur im ansatz gelösten techn. probleme, den windstrom "ins grid" zu bekommen. die atlantikinseln der azoren und kanaren, die sich z.t. seit mehr als 10 jahren genau mit diesem problem herumschlagen, sind das entsprechende anschauungs-material. dazu gab es auch gute piqs bei piq.com, by the way (nein, ich verlink die hier jetzt nicht quer, weil das einfach zu mühsam ist – schaut bitte selbst). trotzdem danke für diesen piq!

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor mehr als 7 Jahre

      Netzintegration ist eine Herausforderung, keine Frage. Aber das hat auch viel damit zu tun, dass die "Geht-Nicht"-Aufsager zulange die politischen Weichen gestellt haben (und es zum Teil heute noch tun). Denn Netzintegration der Erneuerbaren hat viel mit Netzausbau, Aufstocken der Speicherkapazität und Kohleausstieg zu tun. Da hätte man über die letzen zehn Jahre bereits einiges erreichen können, aber viele der politischen Entscheidungsträger haben sich davor gedrückt, ebenso wie die großen Konzerne, die einerseits nicht an den Erfolg der Erneuerbaren geglaubt haben oder ihn sogar aktiv verhindert haben.

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