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Martina Kix kommt aus dem ostwestfälischen Herford. Nach einem Jahr in New York studierte sie Geschichte, Biologie und Publizistik an der Universität Bielefeld und der Freien Universität Berlin. Sie besuchte die 51.Lehrredaktion der Deutschen Journalistenschule in München. Als Redakteurin hat sie beim Vice Magazin in Berlin und New York gearbeitet und bei NEON. Jetzt arbeitet sie fest als Stellvertretende Chefredakteurin für ZEIT Campus und frei für den Stern, die ZEIT oder andere.
Kaum kündigt mein Chef eine Konferenz an, greife ich zum Stift, Schreibblock und der obligatorischen Wasserflasche. Es könnte ja sein, dass die Konferenz so lange dauert, dass ich mittendrin zwischen meinen Kollegen verdurste. Das mein Trinkverhalten Quatsch zu sein scheint, das analysiert die großartige ZEIT-Autorin Greta Taubert in einem fantastischen Text:
Trinken ist wichtig, heißt es. Wir müssten immer seeehr viiiiiiel trinken. Bis wir sehr viel müssen. Denn unser Körper könne angeblich nicht genau signalisieren, wie viel Wasser er wirklich braucht. Wer mit dem Trinken wartet, bis er Durst hat, der hat sich schon aufgegeben. Denn Durst darf nicht sein in einer Überflussgesellschaft. Durst ist etwas für den globalen Süden, für Arme, für Unterprivilegierte, für Suboptimale. Zwei Liter mindestens sollen wir jeden Tag trinken, so lautet die allgemein akzeptierte Faustregel. Aber besser noch mehr. Mehr ist immer besser.
Ihr Sound ist einfach wahnsinnig gut. Ich kann vermutlich nie wieder mit Wasserflaschen durch das Büro oder die Stadt laufen, ohne an diese Sätze zu denken.
Ob es wirklich sein kann, dass sich der Mensch eher auf die Zwei-Liter-Wasser-Regel denn auf seinen Durst verlassen muss? Valtin überprüfte die bis dahin vorgelegten Belege, die für das Trinken von viel Wasser angeführt werden. Er kam zu dem Schluss, dass es nicht nur »keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass wir so viel trinken müssen, sondern dass die Empfehlung sogar schädlich sein könnte, weil sie sowohl eine potenziell gefährliche Hyponatriämie (also zu wenig Natrium im Blut) herbeiführen als auch die Schadstoffaufnahme steigern könnte und zudem bei vielen Menschen Schuldgefühle hervorruft, weil sie meinen, nicht genug zu trinken«.
Vom Wasserwahn profitieren scheinbar nur die Konzerne. Zum Glück gibt es aber auch Widerstand. Ein Nachhaltigkeitsverein aus Berlin kämpft für die Rückkehr zum Leitungswasser.
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Danke für den Tipp, ich trinke auch zu viel. Es ist kaum zu glauben, aber es gibt tatsächlich so etwas wie eine "Wasservergiftung", also diese Hyponatriämie, die im Text beschrieben wird. Eine 28-jährige Kalifornierin ist vor ein paar Jahren gestorben, weil sie 6 Liter Wasser bei einem Radio-Wettbewerb getrunken hat - in drei Stunden, das ist also gar nicht so unfassbar viel.