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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Depressionen kann man erwiesenermaßen auf drei radikal unterschiedliche Weisen effizient behandeln: Einmal mit Medikamenten, einmal durch Reden und einmal durch Achtsamkeitstraining. Niemand versteht, wie es sein kann, dass Reden oder Meditieren selbst bei schweren Depressionen wirken können - wie Prozac oder andere Medikamente. Aber das Wissen darum ist mittlerweile so normal geworden, dass vergessen wird, welche fundamentalen Fragen das aufwirft. Kurz gesagt: Was ist das Verhältnis von Geist zu Materie?
Es gibt, sagte der Philosoph David Chalmers bei einer Konferenz in New York, keine Seele oder Ego, das unabhängig von der Materie existiere. Oder zumindest keinen Beweis dafür. So der philosophische und wissenschaftliche Konsens. Das klingt nicht weiter aufregend, ist aber bemerkenswert angesichts der Tatsache, dass wir immer noch keine Ahnung haben, wie die Alternative funktioniert: Ein Geist, der nicht von Materie getrennt ist, sondern aus der Materie (dem Körper) entsteht.
Bewusstsein, meint der Neurowissenschaftler Michael Graziano, könnte ein Spiel sein, welches das Gehirn kreiert, um die Außenwelt zu simulieren. Ein Teil dieses Spiels könnte ein Art Selbstsimulation sein.
The result is an illusion. Instead of neurons and synapses, we sense a ghostly presence — a self — inside the head. But it’s all just data processing.
Was wiederum bedeutet, dass es eigentlich kein Selbst gibt. Um eines meiner liebsten englischen Idiome zu zitieren: "Put that in your pipe and smoke it."
Weitere Fragen, die in diesem spannenden Artikel diskutiert werden: Gibt es ein "universelles Bewusstsein", eingebaut als "mind stuff" in Materie, wie manche Wissenschaftler und Philosophen heute wieder meinen? Oder ist dieses Konzept nur eine Art Verzweiflungsakt, um eine Antwort auf eine bisher unlösbare Frage zu geben? Und was, wenn Computer immer intelligenter - und damit auch depressiv werden?
Quelle: George Johnson Bild: Chris Silas Neal EN nytimes.com
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