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Rede an Eltern: Was Unternehmen heute vom Nachwuchs erwarten
Diplom-Kauffrau, Wirtschaftspsychologin, Bildungsexpertin mit Blick auf das Ganze
Ich habe an der LMU BWL und Wirtschaftspsychologie studiert und anschließend viele Jahre im Marketing und in der Markt- und Sozialforschung gearbeitet. Seit meiner Schulzeit habe ich mich für Berufe und die den jeweiligen Berufen innewohnenden persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten sowie für die Organisation und die Rahmenbedingungen von Arbeit interessiert. Heute sind wir an einem Punkt angelangt, an dem sich vieles ändern wird, und anders wie früher, die Selbstverantwortung jedes einzelnen von uns gefragt ist. Viele junge Menschen sind darauf nicht vorbereitet. Mehr Aufklärung zu bieten ist für mich die Motivation für mein Engagement bei piqd.
Thomas Sattelbergers hat anlässlich der Bildungstage in München eine eindringliche Rede an die Eltern gehalten. Vielfach, so erklärt er, würden völlig falsche Vorstellungen darüber bestehen, was Unternehmen heute vom Nachwuchs erwarten. Eltern lenken deshalb ihre Kinder in die verkehrte Richtung.
Deutschland entwickelt sich weg von der Industrieökonomie hin zu einer Wissens- und Kreativökonomie. Die Zahl der gewerblich Angestellten nimmt signifikant ab zugunsten von hochqualifiziert kaufmännisch und technisch Angestellten. Durch die Digitalisierung fallen überall die einfachen Tätigkeiten weg. Überall werden höhere Qualifikationen und ein sich Behauptenkönnen in komplexen Situation verlangt. Das erfordert vor allem eine hohe personale und soziale Kompetenz und vor allem IT-Kompetenzen.
„Informatik ist die 4. Kulturtechnik! Eltern, die glauben, dass ihre Kinder digital dement werden, verbauen ihren Kindern die Zukunft in der digitalen Arbeitswelt!“
Berufsbilder der Zukunft sind digital. Herr Sattelberger zählt zur Veranschaulichung einige auf: Drohnentechniker*in, Information Broker, Big Data Visualisierer*in und mehr. Während früher Monostudiengänge wie BWL, Jura und Ingenieur dominierten, werden in Zukunft Breitbandstudiengänge und cross-disziplinäre Studiengänge geschätzt, insbesondere, wenn sie MINT-Komponenten enthalten.
Auslandserfahrung als Qualifikationsmerkmal ist signifikant gesunken. Fremdsprachenkenntnisse sind zwar sehr wichtig, aber gefragt ist heute neben den IT-Kompetenzen vor allem Praxiserfahrung, am liebsten in Form einer Ausbildung oder eines Dualen Studiums. Und es ist nicht der Master und vor allem nicht die Promotion oder der MBA, den Unternehmen sich wünschen. Diese Abschlüsse sind nur noch wichtig für wissenschaftliche Karrieren. Unternehmen suchen nach teamfähigen Bachelor-Absolventen, die eigenes Können und Lernbereitschaft unter Beweis gestellt haben.
Alle Folien von Herrn Sattelberger stehen hier zum Download.
Quelle: Samanthanet GmbH & Co. KG youtube.com
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