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An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.
Warum ist die Widerstandskämpferin Mala Zimetbaum gerade in Deutschland kaum bekannt? „Mala war ein einsamer Wolf“, antwortet die italienische Journalistin Francesca Paci.
Sie kämpfte als Frau, nicht als Gruppe. Sie war Jüdin, aber nicht beim jüdischen Widerstand, sie arbeitete mit kommunistischen Gefangenen zusammen, war aber keine Kommunistin, sie floh aus Auschwitz, um der Welt davon zu berichten, aber sie floh auch aus Liebe. Sie half allen, arbeitete für die Deutschen, war jedoch niemals eine Kollaborateurin. Sie war schön, klug und dann hatte sie auch noch Sex.
Die belgische Jüdin mit polnischen Wurzeln sprach Deutsch, Französisch, Niederländisch, Italienisch und Polnisch. In Auschwitz-Birkenau wurde sie als Dolmetscherin und Laufbotin eingesetzt. Diese Position ermöglichte es ihr, Informationen über Vorgänge und Hierarchien im Lager zu sammeln, die sie immer wieder einsetzte, um Leben zu retten. Waltraud Schwab spürt der Legende nach und rekonstruiert mit Hilfe von Zeitzeugen und Experten das kurze, gefährliche, hoffnungsvolle Leben einer außergewöhnlichen Frau.
Am 26. Januar wäre Mala Zimetbaum hundert Jahre alt geworden.
Quelle: Waltraud Schwab Bild: Nick Hannes taz.de
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