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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Wer kann sich noch an den NATO-Luftangriff von Kunduz im Jahr 2009 erinnern?
Mehr als 140 Zivilisten wurden damals in der nordafghanischen Provinz getötet, und zwar auf Befehl des damaligen Bundeswehrobersts Georg Klein.
Klein meinte, dass die Ziele Taliban-Kämpfer gewesen seien. Später stellte sich heraus, dass er falsch lag und mit seiner Aktion selbst gegen die Richtlinien der NATO (und die sind auch nicht wirklich toll) verstoßen hat.
Ein Mann, der sich für die Opfer von Kunduz einsetzt und sie seitdem vertritt, ist der deutsch-afghanische Anwalt Karim Popal.
Popal verlor vor deutschen Gerichten, doch er gibt nicht auf und kämpft weiter.
Ende Februar fand eine Anhörung vor dem Europäischen Gerichtshof in Straßburg statt. Abdul Manan, der zwei seiner Söhne bei dem Luftangriff verloren hat, machte seine Aussage.
Für Popal ein großer Erfolg.
Und Klein? Der wurde 2012 zum General befördert.
Für Manan, den auch ich kenne, ein Schlag ins Gesicht. Er will, dass das Kriegsverbrechen aufgearbeitet wird und sich die Bundesregierung offiziell entschuldigt.
Bis jetzt ist dies nicht geschehen.
Quelle: Deutsche Welle (www.dw.com) EN dw.com
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