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Manchmal wird Anthony Powell (1905-2000) als der britische Marcel Proust bezeichnet. Richtig ist: Er hat mit seinem Werk “A Dance to the Music of Time” in zwölf Bänden, erschienen zwischen 1951 und 1975, ein vergleichbares Epos mit "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" des Franzosen verfasst. Außerdem enthalten die Titel beider Werke den Begriff "Zeit". Damit haben sich die Ähnlichkeiten aber auch schon weitgehend erschöpft.
Powell, in Deutschland noch weitgehend unbekannt und sicher eine Entdeckung wert, schreibt weniger über sich selbst, als vielmehr über die britische Gesellschaft vom ersten Weltkrieg bis in die 1970er Jahre. Er sieht sich als Beobachter, nicht als handelnde Figur. Mehrere hundert Personen treten auf - und wieder ab. Es ist ein wahres Sittengemälde.
In seiner neuesten Ausgabe beschäftigt sich The New Yorker mit der Entstehung des Werkes und stellt seinen Autor vor. Mehr als 40 Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Bandes ist "A Dance to the Music of Time" längst zu einem Klassiker geworden, den seine Leser lieben oder hassen - doch noch eine Gemeinsamkeit dem dem Werk von Marcel Proust.
Quelle: Charles McGrath, The New Yorker EN newyorker.com
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Danke für den Tipp! Ein wirklich gelungenes Portrait. Ich kannte Powell vorher nicht, aber Autoren, die etwas schief mit Marcel Proust verglichen werden, sagen mir eigentlich immer zu. Karl Ove Knausgard lässt grüßen.