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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
"Wenn das Volk kein Brot hat, dann soll es doch Kuchen essen." Mit diesem herablassenden Zitat ging Marie Antoinette, Frankreichs Königin vor der Revolution 1792, in die Geschichte ein. Dabei hat sich die Tochter der österreichischen Herrscherin Maria Theresia tatsächlich wohl nie so zynisch geäußert. Das ihr zugewiesene Zitat ist eine sogenannte Wanderanekdote, die in ähnlicher Form auch anderen Persönlichkeiten angedichtet wurde. "Ihre Kritiker mussten den Satz Marie Antoinette nur in den Mund legen", schreibt Thomas Riechmann für ZEIT Geschichte. "Es war bloß eines von vielen falschen Etiketten, die der Königin angeheftet wurden." Es handelt sich quasi um eine historische Fake News.
Zum Ende des 18. Jahrhunderts war die Methode etabliert, die Mächtigen und Reichen durch falsche Gerüchte zu diskreditieren. Neu war diese Strategie im Kampf um die öffentliche Meinung aber bereits in den 1790er-Jahren nicht mehr. In der Vormoderne war das Bloßstellen von Gegnern in Frankreich ein bewährtes Mittel.
Wann kamen solche schmutzigen Tricks zur Anwendung? Etwa in den Übergangszeiten, in denen Regentinnen die Regierung für noch unmündige Kronprinzen ausübten. In solchen Momenten wurde der Hochadel leicht nervös. Dessen Angehörige streuten Gerüchte, um Reformen zu verhindern, die ihre Privilegien bedrohen könnten. Das Verbreiten von Lügengeschichten diente damit den Erhalt des Status Quo.
"Begleitet wurden Machtkämpfe dieser Art von Pamphletkampagnen, die der Mobilisierung der eigenen Klientel und möglicher Unzufriedener in anderen Ständen dienten", schreibt Riechmann.
Marie Antoinette musste die böswilligsten Verleumdungen ertragen. Sie wurde zum Inbegriff der lasziven Frau stilisiert. Kupferstiche zeigten die Königin beim Liebesspiel mit Hofdamen. Auch heutige Betrachter würden diese Bilder als pornografisch empfinden. Wehren konnte sich Marie Antoinette nach der Revolution nicht mehr. Ihr war die Macht genommen. Die Macht der Lüge schrieb nun Geschichte.
Quelle: Thomas Riechmann zeit.de
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interessanter Artikel mit interessanter These. Das (vermeintliche) Kuchen-Zitat habe ich auch im Geschichtsunterricht gelernt. Allerdings bin ich bei solchen "Umdeutungen" einer Persönlichkeit immer vorsichtig. Hat sich die Quellenlage geändert? Vermutlich eher nicht. Oder hat nur bislang niemand die von Riechmann gegen Ende des Artikels zitierten Attribute für Marie Antoinette publik gemacht?