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Das Hotel Sacher in Wien ist noch heute ein Mythos. Vor 150 Jahren aber war es die gesellschaftliche Drehscheibe der damaligen Zeit. Alles was Rang und Namen hatte verkehrte dort. Die Dokumentation beleuchtet die Hochzeit des Hotels und stellt vor allem seine Patronin, Anna Sacher, vor. Sie vor allem hat das Hotel Sacher mit Geschick und gesellschaftlichem Fingerspitzengefühl berühmt gemacht.
Das Hotel Sacher in Wien ist seit fast 150 Jahren ein Mythos und ein Königreich gesellschaftlicher Eliten. Seit seiner Gründung 1876 steht es für kosmopolitische Offenheit, höchste Kulinarik, feinste Patisserie und höfisches Zeremoniell mit klarer Rollenverteilung. Bis heute ist das Haus auf den Herzschlag einer Frau gestimmt: Anna Sacher. Sie mixt ein hoch attraktives Gemisch aus Privatheit und Öffentlichkeit, dem sich Europas Spitzen der Gesellschaft nicht entziehen können. Sie halten Hof in den Zimmern, Suiten, Restaurants, Cafés und Bars des Hauses. Zwischen Wirtschaftsboom und Ringstraßenbau um 1865, Wiener Moderne um 1900, Glanz und Grauen der 20er und 30er Jahre probieren sie sich hier aus, überschreiten gesellschaftlich gesetzte Grenzen, geben sich privat, fädeln Intrigen ein, bahnen Ehen und Geschäfte an. In dieser Zeit wird das Hotel Sacher zum hoch frequentierten Wohnzimmer der Künstler wie Gustav Klimt, Arthur Schnitzler oder Richard Strauss, Philosophen wie Ludwig Wittgenstein, des neuen jüdischen Großbürgertums wie der Familie Rothschild, Ephrussi oder Epstein sowie des alten Adels wie den Familien Metternich, Schwarzenberg oder Lobkowicz. Im Sacher trifft einander jene Gesellschaft, die in atemberaubendem Tempo alles erschafft, was unsere heutige Lebenswirklichkeit ausmacht: Konsumkultur und Tourismus, Frauenemanzipation und das Aufbrechen sexueller Regeln, modernes Marketing, Klatschpresse, neue Technologien und die Globalisierung der Märkte.
Die Dokumentation ist noch bis zum 28. Dezember in der Arte-Mediathek zu sehen.
Quelle: Beate Thalberg Bild: Arte arte.tv
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