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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Entschuldigung vorab: Hiermit piqe ich ein Interview, das ich selber geführt habe.
Was in der Klimadebatte untergeht: Nicht nur Öl und Kohle werden in einer nicht zukunftsfähigen Geschwindigkeit und Menge abgebaut. Für Rohstoffe wie Sand, Erze, Edelhölzer, seltene Erden wie Kobalt und Lithium gilt das ganz genauso. Bei ihrem Abbau werden unzählige Tier- und Pflanzenarten ausgerottet, Lebensräume für immer zerstört.
Grund ist die Marktlogik: Expansion und Wachstum ist die scheinbar zwingende Lösung für alle Probleme - von Arbeitslosigkeit bis Wohnungsnot. Umweltbelange müssen grundsätzlich hinten anstehen.
„Kapitalismus abschaffen“ ist deswegen eine oft gebrauchte Parole von sozialen Bewegungen.
Das sei aber gar nicht nötig, meint Oliver Richters, Mit-Autor des Buches „Marktwirtschaft reparieren“. Denn Marktwirtschaft funktioniere auch ohne Wachstum, so seine These. Allerdings müsse zwingend eine Obergrenze des Rohstoffverbrauchs festgelegt werden.
Unser Vorschlag ist, ähnlich dem CO2-Emissionshandel, den Verbrauch von Rohstoffen und damit die verbundene Zerstörung von Natur zu begrenzen.
Wie das funktionieren soll, ohne soziale Turbulenzen auszulösen und warum gerade kleine und mittelständische Unternehmen mit einer solchen Initiative gut klarkommen könnten, erklärt er im Interview.
Also alles ganz einfach?
Weniger Rohstoffverbrauch heißt weniger Rohstoffverbrauch. Natürlich werden wir als Gesellschaft an manchen Stellen mit Einschränkungen klarkommen müssen. Wenn wir die Bedürfnisse der Ökologie ernst nehmen und tatsächlich den Ressourcenhahn zudrehen, wird nicht mehr viel Wachstum möglich sein. Aber das heißt nicht, dass wir ein neues Wirtschaftssystem brauchen. Und das ist für mich eine positive Botschaft. Das heißt, wir beantworten zumindest diese große Frage, die in den letzten Jahren immer wieder aufgeworfen wurde: „Wie organisieren wir unser Wirtschaftsleben, wenn nicht durch Kapitalismus?“
Quelle: Daniela Becker/RiffReporter Bild: Unsplash riffreporter.de
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Leider wird ja Wachstum immer wieder mit wachsenden Ressourcenverbrauch gleichgesetzt. Auch Dienstleistungen erzeugen Wirtschaftswachstum, weitgehend frei von zusätzlichen Ressourcenverbrauch (Energie für die IT mal ausgenommen).
Im übrigen wird übersehen, dass die Übernutzung der Natur durch den Menschen nicht mit dem Kapitalismus einsetzt. Schon im Neolithikum trugen unsere Vorfahren wesentlich zum Aussterben von Großtieren bei. https://www.arte.tv/de...
Großartiges Interview, vielen Dank. Die Erklärungen von Oliver Richter sind gut verständlich, die kann ich gut in Diskussionen nutzen.
Zum Thema passt das Buch von Anders Indset: Quantenwirtschaft, das ich gerade lese.
Auch er empfiehlt nicht das Abschaffen des Kapitalismus, sondern eine Weiterentwicklung. Leihen statt Besitzen ist zum Beispiel ein Vorschlag, wie wir zukünftig Ressourcen schonend leben können. Unternehmen werden von reinen Produzenten zu Dienstleistern, die z.B. Mobilität oder Licht anbieten. Geliehene Gegenstände können zurück gegeben werden, sodass sie weiter genutzt werden können, auch von der nächsten Generation. Hersteller sind also daran interessiert, dass Dinge möglichst lange halten, damit sie sie nicht selbst reparieren müssen.
Damit all dies möglich ist, geht es jetzt darum, zu handeln. Wer ist dabei?
Das hilft über den Gedanken hinweg, dass die welt ohne Wachstum besser würde:
https://ourworldindata...
Wäre vor 30 Jahren das Wachstum angehalten, ware es sehr sehr schlimm da draussen. Madagaskar und sub-sahara hatte kein Wachstum: jeder der meint, das sei toll und erstrebenswert, sollt einfach mal ein Jahr dort hinziehen und es geniessen.
Tolles Interview!
Ich will hier als Exkurs darauf verweisen, dass heute gleich drei sehr gute Piqs eingestellt wurden, die sich mit der zentralen Frage der Abgrenzung zwischen Liberalismus und Kapitalismus beschäften.
Neben diesem Piq hier sind das Ralph Diermanns "Warum Fridays for Future die wahren Liberalen sind", https://www.piqd.de/su... , und Achim Engelbergs Verweis auf Thomas Pikettys neues Buch, https://www.piqd.de/su...
Vielleicht interpretiere ich zu viel hinein in die Ähnlichkeiten der Fragestellungen. Möglicherweise aber mehren sich tatsächlich die Zeichen, dass wir kurz vor einem Paradigmenwechsel stehen könnten, der besagt, dass Kapitalismuskritik bald nicht mehr als sozialistische Liberalismuskritik, bzw. Kritik an der freien Marktwirtschaft bewertet wird, sondern als zutiefst liberales Selbstverwirklichungsbedürfnis interpretiert werden könnte. Marktwirtschaft ist demnach nicht per se kapitalistisch und Kapitalismus erst recht kein Garant, sondern eher hinderlich für das Wahrnehmen freier, rationaler Marktentscheidungen.
Damit meine ich nicht, dass diese Sichtweisen neu wären, es gibt ja mittlerweile genügend Literatur zu Postwachstum, Degrowth, Gemeinwohlökonomie, plurale Ökonomie, etc., aber ich habe, wie gesagt, den Eindruck, dass diese Ideen vor dem Hintergrund der Friday-for-Future-Proteste nun mittlerweile gesellschaftlich immer stärker verfangen.
Ist das nur mein Eindruck?