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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
Eine wunderbare Hörempfehlung ist die rbb-Feature-Produktion aus dem Jahr 2019 „Berlin/Brooklyn – Geschichte eines privaten Wohnungsverlaufs“ von Klaus Schirmer, die aktuell neu ausgestrahlt wurde und noch online zu finden ist.
„Ich will erst mal gucken, wie das funktioniert. Ich bin auch kein Immobilienmakler. Und dann entscheide ich irgendwie nach Kriterien wie Sympathie oder dass es entspannt ist. (…) Ich will ja niemanden abzocken oder so was.“
Gregor S. braucht Geld. Seine Frau ist weg und er muss sie nach der Scheidung auszahlen. Die Summe steht fest und klettert bald von zunächst 35.000€ auf 100.000 €. Zum Glück hat sich Gregor S. 1999 als Student eine kleine 2-Zimmerwohnung in Berlin Friedrichshain gekauft, die er dafür jetzt veräußern will. Seine Mutter hatte ihm damals helfen müssen, für die Summe von 65.000 DM einen Kredit aufzunehmen. Zu der damaligen Zeit stank es in der Gegend überall nach Kohleöfen und Außenklo. Es gab gerade mal zwei Kneipen in der Straße nahe dem Boxhagener Platz – dem Friedrichshainer Szeneviertel schlechthin in heutigen Zeiten. Gregor brachte die Wohnung eigenhändig in Schuss, baute eine Etagenheizung ein, er renovierte und verschönerte. Eigentlich wollte er selbst einmal in der Wohnung wohnen, aber irgendwie hatte es dann nicht mehr gepasst, und so vermietete er sie ganze 17 Jahre lang. Er nahm für die zwei Zimmer und knapp 50 m² zunächst viele Jahre nur 300€ Miete. Das Hausgeld legte er nicht auf die Miete um, sondern zahlte es selbst. Ein Minusgeschäft, denn mit der Rückzahlung des Kredits zahlte er drauf.
„Die letzte Mieterin, die hat hier wirklich zehn Jahre oder zwölf Jahre gewohnt und ist ursprünglich alleine als Doktorandin eingezogen und hat dann ein Kind bekommen, noch ein Kind, und dann kam der Mann auch noch aus Italien dazu. Und dann haben die hier zu viert gewohnt. Das war auch schön, zu wissen, hier werden Kinder geboren. Ab und zu habe ich mal ein Fläschchen Wein vorbeigebracht oder wir haben Tee getrunken.“
Nun also entscheidet sich Gregor aber für den Wohnungsverkauf, weil er eben Geld braucht. Sein Anliegen ist, es nicht in die Hände eines Maklers zu geben, sondern jemanden zu finden, den er persönlich auswählt. Jemand, dem die Wohnung ebenso am Herzen liegt wie ihm. Es soll kein Anlageobjekt werden, sondern der oder die neue Besitzer*in soll selbst in der Wohnung wohnen wollen. Schnell stellt er fest, dass die Nachfrage für derart beschaffene Wohnungen in seinem Kiez extrem hoch ist und vergleichbare Angebote extrem rar geworden sind.
„Der Markt ist sehr heiß gelaufen. Es gibt fast keine Angebote. Vor allem kleine Wohnungen sind sehr begehrt, vor allem, wenn sie leer stehen.“
Das Feature erzählt die simple Geschichte eines sehr sympathischen jungen Mannes, der mit einem gewissen Idealismus einen neuen Besitzer für sein Lieblingsstück finden möchte. Sie beginnt mit dem Entschluss zum Wohnungsverkauf und endet dort, wo es vollbracht ist. Aber alles, was man dabei zu hören bekommt, ist derart lebendig und spannend, dass es einfach fesselt. Welche Leute zeigen Interesse? Welchen Preis kann Gregor verlangen? Wie verlaufen die Wohnungsbesichtigungen und alles weitere. Wer bekommt am Ende den Joker? Und wie geht es Gregor mit der ganzen Organisation rund um den Verkauf?
Dass das Feature so lebendig wirkt, liegt vor allem an dem unglaublich guten O-Ton-Material, aber auch die charmant eingesetzte Swing-Musik, die verschachtelten Zitate aus den eintreffenden E-Mails, die Atmos sind akustisch so gut aufbereitet und die ganze Umsetzungsform ist so schön gelungen, dass es einfach Spaß macht, zu folgen. Eine gut investierte Stunde für Liebhaber*innen guter Radiodokus.
Quelle: Klaus Schirmer Bild: picture alliance/... www.rbb-online.de
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klingt interessant - danke.