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Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).
Viele meinen ja, dass Rechtspopulisten nicht regieren können. Einmal als Protestpartei an der Macht, würden sie schnell "entzaubert".
Polen lehrt uns dieser Tage ein ganz anderes Beispiel. 2015 konnte dort die Partei "Prawo i Sprawiedliwoś" (Recht und Gerechtigkeit) sowohl die Präsidentschafts- als auch die Parlamentswahlen (Sejm und Senat) gewinnen. Aktuelle Umfragen zeigen indes, dass ihre Popularität seither nur noch zugenommen hat: von 37,5 Prozent (2015) auf aktuell zwischen 41 und 47 Prozent. Auf Foreign Affairs ist jetzt ein Artikel erschienen, der das Phänomen analysiert. Laut dem Journalisten Remi Adekoya gelingt es der PiS wie kaum einer anderen Partei, zwei zentrale Elemente der europäischen Politik zu kombinieren - Identität und Ungleichheit:
Poland’s ruling party has responded to two of the major issues of contemporary European politics—identity and inequality—by effectively combining social conservatism and nationalism with welfarism.
Darüber hinaus stellt der Artikel die Frage, die nicht nur die polnische Opposition, sondern auch liberale Parteien in der EU und in Europa insgesamt quält: Welcher Gegenentwurf lässt sich zu den Rechtspopulisten entwickeln?
Quelle: Remi Adekoya EN foreignaffairs.com
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Sehr aufschlussreich, der Text, danke für den Piq. Zwei Dinge würden mich zu diesem Thema noch interessieren, vielleicht kennt sich jemand aus? Zum einen: Wie gefestigt ist die Bindung der Wähler an die PiS? Hat die Opposition in absehbarer Zeit überhaupt noch mal eine Chance, wenn die PiS so perfekt die "Rückbesinnung auf polnische Werte" und die Absage an den westeuropäischen Liberalismus verkörpert? Der Foreign-Affairs-Autor klingt ja eher skeptisch. Und zum zweiten: Welche Rolle spielt hier die katholische Kirche? Stützt sie den PiS-Kurs auch in Asylpolitik?