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Einwurf – Sport und Rassismus: Im Stadion, Proteste in der (W)NBA und Jugendtrainer des FCB

Maximilian Rosch

Seit März 2017 bei piqd in der Redaktion. Seit Herbst 2021 als Chefredakteur. Wöchentlicher Newsletter über alle Video- und Podcastempfehlungen auf piqd über den untenstehenden Link.

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Maximilian RoschFreitag, 28.08.2020

Im letzten Einwurf schrieb ich über den Missbrauch von Schmerzmitteln im Amateur- und Profifußball, Financial Fairplay und die erste Profi-Trainerin bei einer deutschen Männermannschaft.

Diesmal liegt mein Fokus auf Rassismus im Sport und den Umgang damit. Dass es immer wieder rassistische Vorfälle in europäischen Fußballstadien gibt, dürfte bekannt sein. Auch wenn sich Vereine und Verbände öffentlich meist klar dagegen positionieren, werden rassistische Angriffe und Äußerungen noch immer häufig toleriert oder herabgespielt. Eine öffentliche Debatte entbrannte beispielsweise, als der in Chemnitz geborene Bundesliga-Profi Jordan Torunarigha (Hertha BSC) Anfang des Jahres rassistisch beleidigt wurde und das Spiel einfach weiterlief (Hintergründe bei der Sportschau und seine Reaktion aktuell im SZ-Magazin). Als wenig später ein Fan-Streit um Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp im Stadion eskalierte, wurde das Spiel unterbrochen und ohne Wettbewerb zu Ende gekickt. In der Debatte wurde viel vermischt, in diesem piq von Jan Paersch gibt es eine Einordnung, auch hinsichtlich der Vergleichbarkeit. Andere Sportligen sind hier deutlich konsequenter, auch wenn die Ausgangslage sicher nicht 1:1 vergleichbar ist.

In den USA sollten dieser Tage eigentlich die NBA-Playoffs fortgesetzt werden. Vor dem Hintergrund der jüngsten Eskalationen von erneuter Polizeigewalt haben die Spieler (zB Chris Paul) und Trainer (zB Doc Rivers) klare Worte gefunden und streiken seit Anfang der Woche. Das Statement der Milwaukee Bucks, die den Streik initiierten, gibt es hier. Einen Ticker mit den Hintergründen gibt es ebenfalls bei SPOX. Evtl. wird aber morgen wieder gespielt. In den USA haben sich zuletzt immer wieder Spieler deutlich zur Polizeigewalt und "Racial Injustice" geäußert. Wie schon 2016 auf das demonstrative Knien in der NFL während der Hymne, ausgelöst von Colin Kaepernick (ein piq dazu), reagieren Pres. Trump & sein Lager auch auf die aktuellen Proteste hämisch und verständnislos (FAZ). Einen Longread über die Proteste in der NBA und vor allem auch der Liga der Frauen, der WNBA, die immer wieder eine Vorreiterrolle übernimmt, gibt es bei ESPN.

Jetzt aber wieder zurück nach Deutschland. Genauer gesagt in das Jugendleistungszentrum des FC Bayern München. Dort soll ein Trainer über Jahre hinweg Spieler rassistisch beleidigt haben, wegen ausländisch klingender Nachnamen abgelehnt oder aussortiert und sich zudem in geleakten Chats immer wieder rassistisch geäußert haben soll. In der SZ ist eine Zusammenfassung zu lesen, die Recherche stammt aber von Sportinside vom WDR, veröffentlicht wurde ein Videobeitrag von der Sportschau. Die taz schreibt von "falschen Loyalitäten", die dazu führten, dass der mittlerweile entlassene Trainer so lange mit seinem Verhalten durchkam. Betroffen waren davon Kinder in den U9 bis U15-Mannschaften, gesprochen wird von einem Klima der Angst. Spieler wie Eltern nahmen das scheinbar für den prestigeträchtigen Platz im Team des Rekordmeisters in Kauf. Alle Fragen scheinen noch nicht geklärt und alle Verantwortlichen noch nicht gefunden. Der Trainer geht nun jedenfalls auch gegen die Vorwürfe vor (SZ).

Einwurf – Sport und Rassismus: Im Stadion, Proteste in der (W)NBA und Jugendtrainer des FCB

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