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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Promovierte Literaturwissenschaftlerin. Schwerpunkte: Digitaler Journalismus, Journalistenausbildung und Medienkompetenz. Chefredakteurin der Berliner Gazette (https://berlinergazette.de) und Professorin für digitalen Journalismus an der Macromedia University of Applied Sciences. Kann sich die Namen ihrer Student*innen merken.
Während der Corona-Krise darf sich die Gesellschaft einmal mehr als zutiefst gespalten erleben. Wen das nicht kalt lässt, darf nicht dabei stehen bleiben, die Symptome zu behandeln: etwa in Form von Verständigungstherapien für die Polarisierten und Fragmentierten. Denn: Bessere Kommunikation wird die Gräben in dieser Gesellschaft nicht abschaffen.
Also gilt es nach Ursachen zu fragen. Und die liegen wie so oft im gesellschaftlichen Geschäftsmodell: Es werden laufend Gewinner*innen und Verlierer*innen produziert – die Corona-Krise hat diesen "Normalzustand" nur verschärft und vielleicht etwas sichtbarer gemacht. Derweil propagiert das Erziehungsprogramm dieses Systems radikalen Eigennutz und vernachlässigt die Theorie und Praxis der (unbedingten) Solidarität.
Kurz: Die Gräben und Spaltungen sind zugleich ökonomischer, politischer und sozialer Natur – und keine Frage misslungener Kommunikation. Die AfD hat sich dieses Missverständnis nur zu Nutze gemacht, nicht aber – wie manche meinen – die Bedingungen dafür geschaffen. Jene sind struktureller Natur. In Gesellschaften, die durch Bürokratien zuammengehalten werden, sind diese Strukturen spätestens seit dem 20. Jahrhundert nicht zuletzt das Produkt von Automatisierung.
Deshalb, um ein Beispiel zu geben, sprechen die kritischen Algorithmus-Studien davon, dass Algorithmen nicht an sich rassistisch sind, sondern "nur" die gesellschaftlichen Realitäten reproduzieren. Sie verweisen damit (vielleicht ungewollt) darauf, dass der von FDP und Konsorten geforderte Bürokratie-Abbau solche Probleme nicht lösen wird. Längst werden die Effekte der Bürokratisierung nicht nur durch die Bürokratie selbst erzeugt, sondern durch alle möglichen technisch unterstützten Systeme, bei denen Automatisierung, durch Algorithmen getrieben oder nicht, eine Rolle spielt. Das wäre in einem hochindustralisierten und zugleich post-industralisierten Land wie Deutschland praktisch überall, wo man nicht die Idylle des vormodernen Schrebergartens künstlich herzustellen versucht.
Nun sagt Artikel 22 der DSGVO, dass niemand einem vollständig automatisierten Entscheidungsprozess unterworfen werden darf. Gilt das auch für Deutschlands größte Auskunftei, die Schufa? Diese Frage hat ein Verwaltungsgericht in Deutschland dem Europäischen Gerichtshof gestellt. Während Datenschützer*innen und Transparenzverfechter*innen auf ein "Ja" hoffen, weil es die Transparenz von Auskunfteien in der EU drastisch erhöhen könnte, wäre der Fall für alle Bürokratie-Abbau- und Kommunikationstherapie-Freunde ein Anlass, endlich etwas tiefer das Problem der gespaltenen Gesellschaft anzugehen.
Schließlich dürften auch viele von ihnen die Folgen einer automatisierten Schufa-Auskunft schmerzhaft zu spüren bekommen – bei ganz alltäglichen und zusehends durchautomatisierten Dingen, die bislang nicht von der Schufa-Auskunft abhängig waren, aber nun, in der sich weiter zuspitzenden Produktion von Gewinner*innen und Verlierer*innen, abhängig werden dürften: etwa bei der Vergabe von Zugangsrechten oder Wartenummern. Je schlechter der Schufa-Score, desto länger das Warten und desto vergeblicher das Hoffen auf Zugang zu lebenswichtigen Gütern und Leistungen...
Quelle: EURACTIV.de mit AFP Bild: PA-EFE/FOCKE STRA... www.euractiv.de
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Es ist sowieso ein Unding dass eine privatwirtschaftliche Organisation wie die Schufa soviel Macht und Einfluss hat. Ganz unabhängig von GG und DSGVO darf sich ein Staat sowas gar nicht gefallen lassen.