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Es ist eine populäre These, dass soziale Medien politischen Extremismus, Depressionen, Fake News und Sucht befördern. Dem widerspricht nun ausgerechnet das linke Magazin "Jacobin", dem man sicher keinen Kuschelkurs mit Großunternehmen wie Google und Facebook unterstellen kann. Anlass ist die Netflix Doku "Das Dilemma mit den sozialen Medien". Ich habe die Doku nicht gesehen, aber viele der Akteure sind mir aus anderen Berichten vertraut: Der ehemalige Google-Mitarbeiter Tristan Harris (Wie können wir uns vor Ablenkung schützen?), Chamath Palihapitiya, der früher bei Facebook arbeitete, oder Sean Parker (Facebook beutet menschliche Schwächen aus).
Allen gemeinsam ist, dass sie soziale Medien als gefährliche, ja sogar tödliche Bedrohung beschreiben. Dazu werden Statistiken zitiert, beispielsweise die, dass in den USA Depressionen und Angstzustände bei Teenagerïnnen in den letzten 10 Jahren um 62% gestiegen seien.
Der Beitrag in Jacobin argumentiert, dass diese Erklärung etwas zu monokausal ist, fragt "wie viel des Schreckens von der Gesellschaft und nicht von der Maschine ausgeht".
Für die Social-Media-Apokalyptiker ist der Fall dagegen klar. Wir reagieren auf Schlüsselreize, denen wir hilflos ausgeliefert seien. Jeder Klick und jedes Like produzierten in unserem Gehirn ein kurzes Glücksgefühl, das wir wieder und wieder erleben wollen.
Du kannst das selber leicht ausprobieren. Klicke unten auf den grünen Pfeil "relevant" und achte auf den Dopamin-Stoß in deinem Hirn.
Quelle: Richard Seymour jacobin.de
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Habe das jetzt nicht als Verriss gelesen. Der Autor findet einige Übertreibungen, aber grundsätzlich sieht er doch die Kritik an der "Sozialindustrie" als berechtigt an. Der Autor wirkt mir in guter linker Tradition vor allem beleidigt, dass der aus seiner Sicht ultimative Bösewicht der Geschichte keinen prominenten Platz bekommt:
"Die Abwesenheit vom Kapital in der Thematik des Films führt zu einigen sehr seltsamen und bezeichnenden Formulierungen. Man sagt uns, dass künstliche Intelligenz die Welt regiert. Dass »wir als Menschen fast die Kontrolle über diese Systeme verloren haben«. Dass die Maschinen »die menschliche Natur überwinden«, deren Betriebssysteme und Verarbeitungsleistung sich viel langsamer entwickeln. Doch das trifft nur in dem Sinne zu, als dass künstliche Intelligenz nur der programmatische Ausdruck des Kapitals ist."
Interessanter als diese Kritik fand ich die Reaktion von Facebook auf den Film, der etwas CDU-mäßig als pdf daherkommt: https://about.fb.com/w...
Das PDF ist natürlich heuchlerisch ohne Ende, vor allem, wenn sie sich als Datenschütz suggerieren - eine Woche nachdem sie erfolglos zur EU gesagt haben, dass sie hier ihre Dienste einstellen, wenn die Regulierung nicht laxer wird: "We have called publicly for regulators around the world to join us in helping to get the rules of the internet right and we support regulation that can guide the industry as a whole. This is something we’ve asked of leaders, not run from."
Ich habe von der Doku gehört, aber nach diesem "Zerriss" ist mir jegliche Lust dazu vergangen, sie zu schauen. Ich frage mich: Ist es nicht eher so, dass die Sozialen Medien das verdichtet zeigen, was in der Gesellschaft los ist? Die Menschen werden nicht von den SoMe zu "Zombies", sondern sie sind Menschen, die so reagieren, wie sie es tun, sobald sie die Möglichkeit dazu haben. Anonymität trägt ihren Teil dazu bei. Und natürlich der Kick, der die Hormone zum Tanzen bringt, wenn jemand meine Beiträge liket und ich deshalb das Gefühl habe, geliebt zu werden. Das Bedürfnis nach Liebe ist also die "Sucht", so nehme ich das wahr.
Diese Passage aus dem Text finde ich relevant: Was der Dokumentarfilm eigentlich erklären muss: Warum haben Verschwörungstheorien und Schwachsinn einen so hohen Suchtfaktor?
Ich finde ja, dass das Piqd-Voting-System seine Schwächen hat, weil man nicht genau weiß, was man bewertet (empfohlenen Text, der geschriebene Text), ABER da es schon sehr anders funktioniert als ein Twitter-Like oder eine Facebook-Expression fördert es Clickbait und Dopamin-Ausschuss etc eher nicht, oder?
"Das ist Unsinn, der auf alten, diskreditierten behavioristischen Mythen beruht. Dopamin gibt niemandem einen »Schuss«. Menschen »lernen« nicht, durch Belohnungen und Verstärkung süchtig zu werden. William Brewer fand in seinem prominenten Bericht über Verhaltensexperimente heraus, dass das Vorhandensein oder Fehlen von Belohnungsanreizen oder negativen Verstärkungen keinen Unterschied darin machte, ob die Versuchspersonen das von den Versuchsleiterinnen erwartete Verhalten lernten oder nicht."
Puh, das ist mal eine Beweisführung. Dopaminanreize können nicht süchtig machen, nur weil Lernen auch ohne Belohnung möglich ist? Mir kräuseln sich die Zehennägel!
Gar nichts? Vielleicht brauchst Du eine höhere Dosis und der Endorphinschub setzt erst ein, wenn Du es auf Facebook teilst :-)
Nichts! :(