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Leonhard Dobusch, Betriebswirt und Jurist, forscht als Professor für Organisation an der Universität Innsbruck u.a. zum Management digitaler Gemeinschaften und zu transnationaler Urheberrechtsregulierung. Er bloggt regelmäßig bei netzpolitik.org, ist Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter der Momentum-Kongressreihe und des Momentum-Instituts sowie für den Bereich "Internet" im ZDF Fernsehrat.
Michael Meyen ist Professor für Allgemeine und Systematische Kommunikationswissenschaft an der LMU München und betreibt gemeinsam mit seinem Team das Blog Medienrealität, das allerdings genauso gut Medienkritik heißen könnte. Harte, aber fundierte Medienkritik, die es gerade dann braucht, wenn sich die redaktionellen Reihen unter Verweis auf "Lügenpresse"-Vorwürfe gegenüber Kritik zu verschließen drohen.
Die inhaltliche Bandbreite reicht vom Hinterfragen journalistischer Klassiker wie vermeintlich objektiver "Nachrichtenfaktoren" bis hin zum Thema dieses piqs, nämlich einer Würdigung des ZDF-Politsatireformats "Die Anstalt". Der Beitrag ist Teil eines Sammelbandes zum fünfjährigen Geburtstag seit dem Relaunch des Formats unter Claus von Wagner und Max Uthoff und widmet sich der Frage, "warum ausgerechnet eine Satiresendung im ZDF und zwei Kabarettisten aus München zu Hoffnungsträgern in Sachen politische Bildung und Aufklärung werden konnten?"
Meyen zufolge erfüllen Satiresendungen wie die Anstalt das Bedürfnis nach Medienfreiheit:
Medien, die davon befreit sind, ein Geschäft zu sein. Medien, die so frei sind, dass sie den Herrschenden ungestraft widersprechen können (nicht nur denen in der Politik). Medien, die sichtbar machen, was die Mächtigen gern unsichtbar machen würden. Die Anstalt zum Beispiel, die befreit ist von Tagesaktualität und Wahrheitsanspruch (Satire!) und damit auch vom Druck all der Agenten, die glauben, gerade irgendetwas legitimieren zu müssen in der Öffentlichkeit.
Demnach sei es kein Zufall, dass in Deutschland ein Format wie die Anstalt im öffentlich-rechtlichen Zentrum und nicht wie in den USA an der kommerziellen Peripherie wie Comedy Central ("The Daily Show") oder HBO ("Last Week Tonight") stattfindet.
Anders als in den USA gibt es in Deutschland Hoffnung, theoretisch zumindest, und das nicht nur wegen dieser Sendung. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk.
Als Mitglied des ZDF Fernsehrats sehe ich das ähnlich. Auch wenn der Weg noch weit ist.
Quelle: Michael Meyen medienblog.hypotheses.org
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danke für's piqn! auch für medien-beobachter und nicht nur medien-macher spannend.