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Erfahrungen von Konrad Adenauer mit aktueller Relevanz

IEM Institut Europa der Marktwirtschaften
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IEM Institut Europa der MarktwirtschaftenMittwoch, 17.04.2024


Liebe Leserinnen und Leser,

nach der Bundestagsdebatte über eine geeignete Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, senden wir Ihnen

1. die Erfahrungen Konrad Adenauers im Umgang mit den Russen
und
2. die Wurzelns des sozialdemokratischen Pazifismus

detailliert im Artikel des IEM
Erfahrungen von Konrad Adenauer mit aktueller Relevanz

anhand einer unterhaltsamen historischen Dokumentation
Konrad Adenauer - Stunden der Entscheidung


Es lohnt sich aus der Geschichte für den Umgang mit Russland zu lernen.


Erfahrungen von Konrad Adenauer mit aktueller Relevanz

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Kommentare 6
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 7 Monaten

    Es ist schwer auf die Kommentare auf meinen Kommentar zu reagieren, weil hier Zeiten und Themen durcheinander gehen.

    Zunächst 2 Grundvoraussetzungen:

    Die Sowjetunion ist mit Russland nicht gleichzusetzen.
    Der Spielraum eines Kanzlers war nach der bedingungslosen Kapitulation 1945 nicht groß.

    Nach dem Mauerbau, wo am Checkpoint Charlie sich amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber standen, nach der der Kuba-Krise, war klar, dass die harte Phase des Kalten Kriegs in Europa vorbei war (das galt nicht auf anderen Kontinenten).

    Das Ziel Adenauers, ein Rollback, war nicht mehr zu erreichen.

    Deshalb war ein Neuansatz auf der Tagesordnung.

    Besonders deutlich wird das im Jahr 1963:

    Am 26. Juni 1963 hält Kennedy seine berühmte Rede "Ich bin ein Berliner". Er erinnert zum 15. Jahrestag an die Blockade, macht klar, ein Überrennen Westberlins wird nicht geduldet und lässt den Westdeutschen Spielraum für eine neue Politik.

    Am 15. Juli 1963 hält Egon Bahr seine Jahrhundertrede:
    https://www.1000dokume...

    Am 15. Oktober wird Adenauer verabschiedet.

    Am 22. November stirbt Kennedy bei einem Attentat.

    Da auch seine Nachfolger in Bezug auf Deutschland seine Politik fortsetzen, kann sich die Neue Ostpolitik entfalten und wirken.

    Obwohl diese von SPD-Politikern entwickelt worden ist und dennoch viele Jahre das Kanzleramt von der CDU regiert worden ist, blieb sie in ihren Grundfesten erhalten.

    Zu den Stalinnoten: Da es nicht mal eine Verhandlung gab, muss vieles Spekulation bleiben. Wären bei Gesprächen die Kriegsgefangenen eher zurückgekommen? Was wäre geschehen, wenn Stalin während der Verhandlungen gestorben wäre? Es sind alles Fragen, die unbeantwortet bleiben müssen.

    Auch diejenigen, die heute auf die alte Neue Ostpolitik eindreschen, loben nicht Adenauer. Immerhin gibt es nach 72 Jahre (!) noch kein Beispiel, wo eine Initiative des größten Landes der Welt einfach abgewiesen wird. Oder welches Beispiel übersah ich?

    Nachdem Russland seit 1992 eine revisionistische Macht ist, funktionierte die alte Neue Ostpolitik nicht mehr. Deshalb empfehle ich diesen Beitrag von Münkler:
    https://www.blaetter.d...

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      Ich glaube es geht auch nicht um eine Gleichsetzung der Sowjetunion mit Rußland. Wenn, geht es um einen Vergleich. Insofern ist der Satz "die Erfahrungen Konrad Adenauers im Umgang mit den Russen" historisch falsch. Da gebe ich dir recht. Und doch gibt es Parallelen.

      Das Ziel Adenauers war meines Wissens die Westintegration und das Offenhalten der Frage der Grenzen im Osten. Meinst Du das mit der angeblichen Rollback-Politik Adenauers? Containment und Rollback war doch eher ein Ding der Amerikaner. Bei denen es aber durchaus Kräfte gab, die für einen neuen Isolationismus eintraten. Das war der Horror Adenauers und anderer Deutscher, die aber wohl kaum realen Einfluß auf die große Politik hatten. Ein neutralisiertes, entmilitarisiertes Deutschland ohne amerikanische Truppen in Europa. Verständlich, mit Stalin auf der anderen Seite.

      Was wohl nicht ganz stimmt, dass es zu den Stalin-Noten gar keinen Austausch gab. Es wurden ja mindestens vier mal Noten ausgetauscht und Standpunkte dargelegt. Nichts wurde einfach abgewiesen. Das die Sowjetunion zu diesem Zeitpunkt oder bis 1961 (wo endgültig klar wurde, dass der Sozialismus offene Grenzen und Austausch nicht überlebt) keine revisionistische Macht war, ist m.E. ein Gerücht. Sie hatte ja nach 1945 gerade das komplette Osteuropa unterworfen, es gab noch Partisanenkämpfe im Baltikum. Mag sein, das Stalin & Co. damals kein Interesse an einem militärischen Großkonflikt hatten. In den 50er Jahren und danach kamen Probleme mit dem Wettbewerb in der Wirtschaft dazu. Die Destabilisierung und Unterwanderung des Westens, der Westintegration insgesamt als Strategie, war aber völlig offensichtlich. Und das man im Westen die Stalin-Noten als Falle oder Störmanöver sah, war daher mehr als verständlich. Man hatte ja genug Erfahrungen mit Stalins Verschlagenheit, seiner Taktik, seinen Lügen und kannte seine Brutalität gegenüber seinem und anderen Völkern. Insofern ist der immer wieder aufflammende Streit, ob sein Angebot in den Noten ernst gemeint war oder nicht ziemlich müßig. Und so ist es auch müßig, darüber zu spekulieren, wie ernst oder gar ehrlich es Putin meint, wenn er Lösungen vorschlägt oder Gegner bedroht bzw. ihnen Angebote macht, Garantien verspricht, seine Unschuld betont.

    2. Lutz Müller
      Lutz Müller · vor 7 Monaten

      Ist mir beim Lesen auch sofort aufgefallen: wenn im Artikel nur von Russland gesprochen wird, impliziert das eine Gleichsetzung mit der Sowjetunion.

      Im II. Weltkrieg war es „Die Russen kommen“. Und lange nach Stalins Tod hieß es das „Reich des Bösen - evil empire“ (Ronald Reagan 1983).

      Der Vergleich Putin - Stalin ist, was die Personen, ihre politischen Handlungen, Aggressionen, Heimtücke und Menschenverachtung betrifft, angebracht.

      Sowohl im Kontext des Artikels (Rückkehr deutscher Soldaten aus „russischer“ Gefangenschaft) als auch zuweilen aus linker Perspektive („Ein Angriff der Ukraine auf Russlands Territorium darf nicht zugelassen werden“) wird Russland als Siegermacht über den Hitlerfaschismus gesehen.

      Dabei wird Entscheidendes vernachlässigt:
      Der Sieg der Sowjetarmee war eine Leistung aller Völker der Sowjetunion, ihrer Soldaten und der Menschen im Hinterland.

      Die Sowjetunion verbal auf Russland zu reduzieren, spielt Putins Alleinvertretungsanspruch und damit seiner Aggression in die Hände, auch wenn keine argumentative Intention dahinter steht.

    3. Lutz Müller
      Lutz Müller · vor 7 Monaten

      Update zum vorangegangenen Kommentar:
      Die Sowjetarmee hieß bei Kriegsende und noch bis Anfang 1946 Rote Armee.

      Die rbb-Abendschau brachte heute eine sechsminütige Reportage zum Gedenken an das Ende des Weltkriegs, u. a. aus dem Museum Berlin-Karlshorst. Dabei ging es auch darum, wie sich der russische Krieg gegen die Ukraine auf die Museumsarbeit auswirkt. https://www.ardmediath... (ab min 8:33)

      Ergänzend dazu ein früherer Pick:
      https://forum.eu/zeitg...

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 7 Monaten · bearbeitet vor 7 Monaten

    Ganz anders war es.

    Adenauers-Ostpolitik, die von Teilen der SPD mitgetragen worden ist, war mit dem Bau der Mauer gescheitert.

    Die Sowjetunion war nämlich - zumindest in Europa - keine revisionistische Macht mehr. Deshalb konnte die neue Ostpolitik so enorm wirken.
    Hier die geschichtsmächtige Rede von Egon Bahr aus dem Jahr 1963:
    https://www.1000dokume...

    Auch Kohl und Merkel veränderten die neue Ostpolitik nur leicht und setzten sie weitgehend fort - obwohl sie spätestens seit der Gründung der Solidarność 1980 in Polen Risse bekam.

    Das neue Russland seit 1992 war von Beginn an eine revisionistische Macht, konnte es aber - aufgrund seiner Schwäche - kaum in praktische Politik umsetzen. Das zeigt sich im Krieg in Moldau, wo bereits 1992 mit Transnistrien ein De-Facto-Staat entstand.

    Nun braucht es wiederum eine neue Ostpolitik, die sich dem Revisionismus entgegenstellt.
    Herfried Münkler, der wohl bekannteste Politikwissenschaftler unseres Landes, analysierte das so: https://www.blaetter.d...

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      War mit dem Bau der Mauer nicht eher die Politik der Sowjetunion, ja der Sozialismus gescheitert? Es hatte sich gezeigt, dass eine grundlegende Annahme des "wissenschaftlichen Sozialismus" nicht stimmt. Die Vergesellschaftung von Produktionsmitteln, staatliche Planwirtschaft etc. führten nicht zu schneller steigender Produktivität, nicht zu Demokratie und auch nicht zu Völkerfreundschaft. Ohne die Mauer wäre die DDR schon damals zusammengebrochen. Die Mauer hat das zwar verzögert, aber auch hinter der Mauer, die die Völker dahinter einsperrte und unterdrückte, hat das System nicht funktioniert.

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