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Ich habe an der LMU BWL und Wirtschaftspsychologie studiert und anschließend viele Jahre im Marketing und in der Markt- und Sozialforschung gearbeitet. Seit meiner Schulzeit habe ich mich für Berufe und die den jeweiligen Berufen innewohnenden persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten sowie für die Organisation und die Rahmenbedingungen von Arbeit interessiert. Heute sind wir an einem Punkt angelangt, an dem sich vieles ändern wird, und anders wie früher, die Selbstverantwortung jedes einzelnen von uns gefragt ist. Viele junge Menschen sind darauf nicht vorbereitet. Mehr Aufklärung zu bieten ist für mich die Motivation für mein Engagement bei piqd.
In Zeiten exponentieller Zuwächse des Weltwissens und dank einem politischen Programm, welches sich die Förderung des lebenslangen Lernens auf die Fahnen geschrieben hat, ist zu erwarten, dass sich die Deutschen immer fleißiger weiterbilden.
Das Gegenteil ist der Fall. Die Ergebnisse des soeben erschienen Weiterbildungsatlas zeigen, dass die Weiterbildungsbeteiligung der deutschen Bevölkerung (12,3 Prozent in 2013) nochmals gesunken ist.
Allerdings zeigen sie auch, dass es auf der Ebene der Kreise und Kommunen erhebliche Unterschiede gibt. Zwischen den Kommunen mit der höchsten Beteiligung (Darmstadt: 23,1 Prozent) und der schwächsten Beteiligung (Prignitz: 2,9 Prozent) besteht ein Unterschied von über 20 Prozentpunkten.
Diese Unterschiede erklären sich zu einem kleinerem Teil (ein Drittel) aus den vorherrschenden Strukturmerkmalen (Infrastruktur, soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen) der einzelnen Kommune und zu einem größeren Teil aus den örtlich gegebenen besonderen Voraussetzungen. Diese sind in erster Linie:
• Bedarfsorientierte Kooperation der Akteure
• Unabhängige Weiterbildungsberatung
• Gute Erreichbarkeit der Angebote
Weitere Besonderheiten zeigen Fallstudien einzelner Städte und Gemeinden.
Die vorliegenden Ergebnisse sind soeben erschienen und schon wieder 3 Jahre alt. In der Zwischenzeit hat sich viel getan. Vor allem setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass Weiterbildung auch auf informellen und deshalb nicht dokumentierten Wegen erfolgt und deshalb den Lernenden als solche oft nicht explizit bewusst ist. Es wird aber auch immer deutlicher, dass sich das Angebot der Weiterbildung radikal verändern muss, will es nicht am Nutzen vorbei gehen. Vor allem berufliche Weiterbildung muss heute just-in-time, genau zum Zeitpunkt des Bedarfs angeboten werden. Lernen auf Vorrat ist obsolet geworden.
Quelle: Marvin Bürmann blog.aus-und-weiterbildung.eu
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