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Warum ein bewusster Sprachgebrauch in Sachen Rassismus wichtig ist

Emran Feroz
Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Emran FerozDonnerstag, 17.01.2019

Ich spreche oft von weißen Männern und Frauen und deren Privilegien. Manchmal mache ich das auch sehr bewusst in meiner Arbeit, z. B. jüngst hier.

Mir fiel dann jedoch abermals auf, dass viele Menschen in Deutschland (und in Europa generell) ein ziemlich großes Problem mit dem Begriff weiß haben und sich sofort angegriffen fühlen. Zum gleichen Zeitpunkt werden Begriffe wie People of Color kaum benutzt.

Ich werde regelmäßig als "Migrant" oder als jemand mit "Migrationshintergrund" bezeichnet. Früher schrieb ich viel mehr über das Thema Migration, doch irgendwann hatte ich es satt.

Seit Jahren findet nämlich stets dieselbe Debatte statt. 

Positive Fortschritte? Eher nicht. Stattdessen entwickelt sich einiges sogar zurück (siehe Aufstieg rechter Parteien, Kritik an "politisch korrekter Sprache" usw.). 

Arpana Berndt, die Autorin dieses Textes, will ein weiteres Mal versuchen, darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig ein bewusster Sprachgebrauch im Rassismus-Kontext ist. 

Sie ist vor allem auf Instagram aktiv und schreibt: 

"Mit meinen Instagram-Beiträgen fordere ich vor allem weiße Menschen dazu auf, sich damit zu beschäftigen und ihre eigene Position in diesen Machtstrukturen zu reflektieren."

Außerdem erklärt Berndt die Begriffe weiß, People of Color und Schwarze Menschen. Sie verweist diesbezüglich auch auf den englischen Sprachgebrauch und die Debatte in den USA, die meiner Meinung nach um einiges fortschrittlicher ist. 

Warum das so ist, hat mir Noam Chomsky vor einigen Monat erklärt: 

"Europa ist viel rassistischer als die USA."

Auch das lesen viele nicht gerne. 

Um wieder auf Instagram zurückzukommen: Das Soziale Medium hat sich tatsächlich als gutes Antirassismus-Tool entwickelt, das Bewusstsein schaffen kann.

Hier ein paar Accounts von Menschen, denen ich u. a. auch deshalb folge:

- Moshtari Hilal 

- Senthuran Varantharajah 

- Tasnim Baghdadi

- Emine Aslan 

- und hier noch die Autorin Arpana Berndt.


Warum ein bewusster Sprachgebrauch in Sachen Rassismus wichtig ist

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Kommentare 6
  1. Hauke Lorenz
    Hauke Lorenz · vor fast 6 Jahre

    Danke für den Link und die Einordnung! Wo kann man denn noch mehr Informationen zu dem Antirassismus-Tool von Instagram finden?

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor fast 6 Jahre

    Wenige Anmerkungen:

    1.) Der große Migrationsforscher Klaus Bade bemerkte 2016:
    "Die sogenannten Mehrheitsgesellschaften ohne Migrationshintergrund sind in Wahrheit Gesellschaften mit verlorener Erinnerung an die eigenen Migrationshintergründe. Auch deswegen reagieren sie auf Zuwanderung oft wenig rational."

    2.) Nicht alle weißen Männer und Frauen sind privilegiert, was man an den Gelbwesten sieht. Ohne zusätzliche Klassenanlyse kommen wir nicht weiter. Ich empfehle diesen Klassiker, der wieder einmal aufgelegt wurde: https://argument.de/pr...

    3.) Wie Du weißt, schätze ich Chomsky, aber sein Europa-USA-Vergleich hinkt. Wie soll man das für so große Gebiete vergleichen? Es gibt auf beiden Kontinente Gebiete, die stärker rassistisch geprägt sind als andere. Es gibt rassistische Politiker in Europa, aber der US-Präsident ist der Mächtigste. Merkel kann man vieles vorwerfen, etwa die Spardiktate, aber rassistisch ist sie nicht.

    Es grüßt und winkt ein weißer Mann

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor fast 6 Jahre

      Super das Zitat von Klaus Bade. Wir haben nicht nur unsere eigenen familiären Hintergründe vergessen, sondern auch, dass früher einmal schon als Fremder galt, wer auch nur aus einer Nachbarregion kam.

    2. Emran Feroz
      Emran Feroz · vor fast 6 Jahre

      Danke für deinen Kommentar. Um kurz darauf einzugehen:

      1.) Dem stimme ich zu.

      2.) Schon klar, dass die weiße Arbeiterschicht nicht wirklich privilegiert ist. Allerdings ist sie immer noch privilegierter als die nicht-weiße Arbeiterschicht. Klassenanalyse ist wichtig, die kommt dann aber auch oftmals von weißen Männern wie Marx usw. .

      3.) Ganz wichtig, auch im Kontext zu Punkt 1.: Ich denke nicht, dass der Vergleich hinkt. Natürlich haben viele europäische Gesellschaften ihre eigenen Migrationshintergründe vergessen. Oft, und das ist Chomskys Punkt, besteht allerdings auch die Tatsache, dass europäische Gesellschaften weitaus homogener gewesen sind als jene in den USA. Dass der US-Präsident der mächtigste Rassist ist, steht außer Frage. Und dass der Südosten der USA rassistischer ist als andere Landesteile, ist - so denke ich - ebenfalls klar.

    3. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 6 Jahre

      @Emran Feroz + Das weiße Männer die Klassenanlyse entwickelten spricht nicht dagegen, sondern hier hat die Kennzeichnung "weiße" zumindest einen schalen Nebengeschmack. Etliche schwarze und gelbe Männer, ja, auch Frauen können sie mittlerweile.

      + Dass die europäschen Gesellschaften homogener gewesen sind, stimmt nur, wenn man Osteuropa ausklammert. Kurzum: Es ist falsch.

  3. Magdalena Taube
    Magdalena Taube · vor fast 6 Jahre

    Toll! Vielen Dank!

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