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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Ich bin eine aktivistische Diplomatin. Das heißt für mich, alles zu tun, um Klimaschutz voranzutreiben, um Klimagerechtigkeit zu schaffen. Und in meiner neuen Rolle habe ich andere Möglichkeiten als bei Greenpeace,
sagt Jennifer Morgan. Seit März 2022 ist sie Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt und mit Sicherheit eine der interessantesten Persönlichkeiten der neuen Bundesregierung. Denn zuvor leitete sie Greenpeace.
Morgan gilt als fachlich versiert, gut vernetzt und sehr glaubwürdige Klimaaktivistin. Wird es ihr in dem Land, das im globalen Vergleich einer der größten Klimaverschmutzer ist, gelingen, Akzente zu setzen?
Im Moment beschreibt sie ihre neue Rolle so:
Hier im Haus reden wir ganz neu darüber, wie wir Klimaschutz in humanitäre Hilfe, Handelsabkommen oder wissenschaftliche Partnerschaften integrieren. Auf internationaler Ebene nutzen wir alle Instrumente, um die Grenze von 1,5 Grad Erwärmung zu halten. Meine Rolle ist es, Strategien zu entwickeln, Gespräche zu führen und Koalitionen – mit anderen – zu organisieren und voranzutreiben. Wir wollen eine Klimaaußenpolitik aus einem Guss.
Im Interview kritisiert sie direkt auch die Regierung, denn im Bundeshaushalt 2022 werden die Mittel für Klimafinanzierung kaum erhöht.
Da müssen wir ran. Der erste Teil der Solidarität ist, dass wir zu Hause viel machen, um die Emissionen zu senken. Da sind wir mit dem Fit-for-55-Paket der EU auf einem guten Weg. Der zweite Teil ist die Klimafinanzierung. Da hat Frau Merkel im letzten Jahr in der Tat versprochen, dass Deutschland seine Hilfen von derzeit 4 auf 6 Milliarden in 2025 aufstockt. Das ist die häufigste Frage von Entwicklungs- und Schwellenländern und auch unsere Erwartung: dass Deutschland seine Verpflichtung einhält. Wir müssen liefern. Und deshalb hoffe ich, dass der Bundestag auch mehr Geld für die internationale Klimafinanzierung beschließt als die jetzt für 2022 debattierten knapp 4,2 Milliarden Euro.
Quelle: Barbara Junge, Bernhard Pötter Bild: Stefanie Loos taz.de
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