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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Deutsche Politiker betreiben gerne die Legendenbildung, Deutschland sei das einzige Land das parallel aus Kohle und Atomkraft aussteigen würde. Nun, letzte Woche ist in Portugal das vorletzte Kohlekraftwerk vom Netz gegangen. Und: Portugal betreibt keine AKW.
Natürlich lässt sich die Situation von Deutschland und Portugal nicht direkt vergleichen. Deutschland hat erheblich mehr Schwerindustrie als das kleine Land auf der iberischen Halbinsel.
Wahr ist aber auch, dass Portugal sich in den letzten Jahren ehrgeizige Ziele gesetzt hat, um Kohlefrei zu werden - und diese auch sehr stringent umsetzt.
“In four years, Portugal has gone from having a rough strategy to exit coal by 2030, to concrete plans to be coal free by year’s end. Sines going offline even earlier than expected underscores the reality that once a country commits to clean energy, the economics of renewables deliver the transition very quickly,” said Kathrin Gutmann, campaign director at Europe Beyond Coal.
Entsprechend hat das kleine Land die Produktion von Strom durch Erneuerbare erheblich ausgebaut. Erneuerbare Energien deckten in den Monaten zwischen Januar und Juli 2020 bereits 60 Prozent des portugiesischen Strombedarfs. Davon entfielen laut eines Berichts des portugiesischen Stromversorgers Redes Energéticas Nacionais (REN) 28 Prozent auf Wasserkraft und 23 Prozent auf Windkraft. Das ist mehr als in Deutschland. Hier lag der Anteil bei des Stroms im vergangenen Jahr aus erneuerbaren Energiequellen bei etwa 44 Prozent.
Die Entscheidung des portugiesischen Energieversorgers das Kraftwerk stillzulegen sei "Teil der Dekarbonisierungsstrategie der EDP-Gruppe". Die Entscheidung von EDP, den Ausstieg aus der Kohle zu beschleunigen, sei "eine natürliche Konsequenz dieses Energiewendeprozesses", "in Übereinstimmung mit den europäischen Klimazielen" und dem nationalen Energie- und Klimaplan des Landes, der den Schwerpunkt auf erneuerbare Energien legt, schreibt EDP in einer Erklärung.
Damit bleibt in Portugal nur noch ein einziges Kohlekraftwerk in Betrieb, dessen Schließung aber bereits für November dieses Jahres geplant ist. Dann wird Portugal das vierte Land in Europa sein, das vollständig auf Kohle in der Stromerzeugung verzichtet - nach Belgien (2016), Österreich und Schweden (2020).
Deutschland plant, das letzte Kohlekraftwerk erst 2038 vom Netz zu nehmen, also in 17 Jahren.
Quelle: Frédéric Simon Bild: EDP EN www.euractiv.com
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