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CCC will dem Gesundheitssystem Millionen Euro sparen

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMontag, 31.10.2022

Das deutsche Gesundheitswesen soll digitaler werden, damit Ärzt:innen schnell lebenswichtige Informationen bekommen und Patient:innen besser versorgt werden können. Die gematik ist die Gesellschaft, die diese Vernetzung und Digitalisierung vorantreiben soll und die dazu an Dingen wie dem digitalen Rezept und der digitalen Patientenakte arbeitet. Schon jetzt wickeln Arztpraxen beispielsweise die Abrechnung von Leistungen mit den Krankenkassen komplett digital ab. Damit all das funktioniert, müssen Praxen und auch Apotheken hierzulande sicher kommunizieren und Daten an das Gesundheitswesen übermitteln können. 

Das geschieht über besondere Internetrouter, Konnektoren genannt, die dafür eine gesicherte Internetverbindung herstellen. Doch die bisherigen Router funktionieren demnächst nicht mehr und sollen nach dem Willen der gematik durch neue ersetzt werden. Diese neuen Geräte, die alle Ärztinnen und Ärzte als Ersatz für die alten Konnektoren zwingend anschaffen müssen, kosten pro Stück mehr als 2.300 Euro. Das Geld sollen die Praxen erstattet bekommen, was nur bedeutet, dass der Austausch die deutschen Beitragszahler:innen in der Summe wohl 300 Millionen Euro kosten wird. Sie wiegen zwischen 600 und 900 Gramm, insgesamt fallen also etwa um die 100 Tonnen Elektroschrott an. 

Völlig unnötig, meint der Chaos Computer Club (CCC).

Einem kleinen Team des CCC um den Hacker fluepke ist es gelungen, die Sicherheitsvorkehrungen der Konnektoren der Hersteller Secunet und CGM zu umgehen und eine Software-Alternative zum teuren Hardware-Tausch zu implementieren. 

Im Ergebnis heißt das, anstatt die gesamte Hardware auszutauschen, ließen sich die Sicherheitszertifikate der Konnektoren verlängern. Das würde erheblich weniger Geld kosten und den aktuell verwendeten völlig intakten Geräten eine längere Lebensdauer verschaffen.

„Hier will sich ein Kartell durch strategische Inkompetenz am deutschen Gesundheitssystem eine goldene Nase verdienen. Dabei werden immense Kosten für alle Versicherten, sinnloser Aufwand für einen Austausch bei allen Ärzten und tonnenweise Elektroschrott in Kauf genommen. Schlimmer noch: Eine Wiederholung des Debakels in fünf Jahren wird bereits vorbereitet“, schreibt der Chaos Computer Club in einer Stellungnahme.

Im Podcast Logbuch Netzpolitik erzählt fluepke detailliert wie der Hack vonstattengegangen ist und wie die aus Sicht des CCC sinnvollste Lösung aussehen könnte. Hoffnung, dass die gematik den Vorschlag annehmen könnte, machen sich die drei Podcaster indes nicht.

CCC will dem Gesundheitssystem Millionen Euro sparen

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