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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Eva Illouz, die israelische, in Paris lehrende Soziologin, ist eine meiner persönlichen Heldinnen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie in diesem Interview umreißt, worüber sie zurzeit, in Zeiten der Corona-Pandemie, nachdenkt. Sie zeigt sich, vor allem in Hinblick auf Israel, von der Sphärenvermengung des Politischen und des Medizinischen beunruhigt. Mit Blick auf den Umstand, dass viele Menschen heute alleine sterben müssen, diagnostiziert sie einen anthropologischen Umbruch in unserem Umgang mit Leid und Tod. Sie vollzieht die Umdeutung des Begriffs von "Zuhause" nach, der mit der Pandemie einhergeht. Und ist entsetzt vor dem Kniefall des Westens vor der anhaltenden Verschleierungsstrategie Chinas. Am stärksten sticht für mich ihre Beobachtung heraus, dass von Frauen geführte Länder – Island, Norwegen, Deutschland, Taiwan, Finnland – besser auf die Krise reagiert haben. Sie haben die Bevölkerung früh informiert und transparent das öffentliche Leben heruntergefahren, so Illouz. Ihrer Meinung nach liegt das an der Sozialisation der Regierungschefinnen:
Die gegenwärtige Krise zeigt sich mir als ein Labor, in dem sich ein weiblicher Regierungsstil herausdestilliert, im Kontrast zu dem von Männern, die den Ernst der Lage viel zu lange nicht begriffen oder bestritten haben. Xi Jinping hat es lange mit Verheimlichung versucht, Trump hat das Virus als Erfindung der Demokraten deklariert, Macron ist am 16. März noch demonstrativ entspannt ins Theater gegangen, Netanjahu hat über Nacht die Gerichte und das Recht stillgelegt und Bolsonaro seine Bevölkerung für virusresistent erklärt. Mich macht dieser Unterschied der Geschlechter wirklich perplex. (...) Frauen achten auf Menschen und deren Wohlergehen, Männer indes auf die Ökonomie. Auf diese Weise sind Frauen in der Lage, sowohl mit der Gesundheits- wie mit der Wirtschaftskrise umzugehen. Sie sind so sozialisiert, dass sie sich zu gleicher Zeit um verschiedene Dinge kümmern können: Gegenwärtig zeigt sich, dass ihr Regierungsstil ein "Sowohl-als-auch" umfasst. Sie handeln ökonomisch wie medizinisch wie sozial vorausschauender und sorgfältiger. Frauen erkennen offenbar leichter die wechselseitige Abhängigkeit dieser Faktoren.
Das einzige Manko des Interviews ist, dass es zu kurz ist. Was Illouz präsentiert, sind zunächst einmal natürlich tentativ und Thesen. Man würde sich gerne länger mit ihr über diese Thesen unterhalten und auch streiten. Was nichts daran ändert, dass das Interview wahnsinnig lesenswert ist.
Quelle: Elisabeth von Thadden zeit.de
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Wow, der Schlusssatz ist krass. Vielen Dank.