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Beschäftigt sich seit 2000 als beratende Zukunftsforscherin mit der Zukunft, heute mit dem eigenen Unternehmen Future Impacts. Unterstützt Organisationen, die nach vorne schauen und Zukunft gestalten wollen, mit Trendanalysen und Szenarioprozessen. Leitet ehrenamtlich den „German Node“ des Zukunftsforschungs-Nonprofits „The Millennium Project“, das regelmässig den „State of the Future Report“ veröffentlicht. Schwerpunkte sind besonders die Zukunft der Arbeit und der gesellschaftliche Wandel, aber auch die Zukunft von Energie und Klima. Praktiziert mit Leidenschaft selbst neue Arbeitsformen in virtuellen Teams.
In einem Interview spricht Gilles Reckinger, Ethnologe an der Universität Innsbruck, über sein aktuelles Buch "Bittere Orangen. Ein neues Gesicht der Sklaverei in Europa". Dabei geht es um die Arbeitsbedingungen, die Migranten (mit ungesichertem Status) heute in Europa erleben, bei der Zitrusfrüchte-Ernte in Italien.
Die Einsichten sind schockierend, Reckinger vergleicht die Verhältnisse und Lebensbedingungen mit denen "afrikanische(r) Sklaven aus früheren Jahrhunderten", und beschreibt sie so:
"Das bedeutet, dass die Menschen zu extrem ausgebeuteten Bedingungen arbeiten müssen. Die Menschen verdienen für einen Arbeitstag zwischen zehn und zwölf Stunden 25 Euro, sie müssen aber dann noch den Transportteil quasi, dass der Bauer sie in einem überfüllten Minibus zu der Plantage bringt, die vielleicht ein, zwei Kilometer entfernt ist von dem Arbeitsstrich, wo er die Arbeiter abholt, noch mal fünf Euro zahlen. (...) Aufgrund der extrem engen finanziellen Lage wohnen die Leute dann in regelrechten Slums tatsächlich, also so, wie wir sie aus Fernsehbildern vielleicht aus der sogenannten Dritten Welt kennen. Diese Verhältnisse gibt es eben auch in Europa - also Plastikbehausungen, Kartonbehausungen, in verlassenen Fabriken, direkt auf den Plantagen, ganz unterschiedliche Wohnverhältnisse, die aber alle von extrem schwierigen Bedingungen gekennzeichnet sind, also kein fließend Wasser, in den allerseltensten Fällen Strom, keine hygienischen Vorkehrungen, also kein Anschluss ans Kanalsystem, der Müll wird nicht abgeholt von der Gemeindeverwaltung und so weiter."
Zudem beleuchtet er die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Migrantinnen, die Rolle von Ethnologen in der aktuellen Lage und den Einfluss der Sprache in der öffentlichen Wahrnehmung der Thematik, spannt also einen breiten Kontext auf. Uns zumindest bewusst sein über diese Verhältnisse sollten wir wohl alle, die wir uns als Europäer begreifen.
Quelle: Tanya Lieske Bild: Cover: Peter Hamm... deutschlandfunk.de
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16 Sklaven, äh, Erntehelfer sterben - nun erst bewegt sich was:
https://www.nzz.ch/int...