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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Computerspiele sind Kunst. Das ist ein Allgemeinplatz etwa auf dem Niveau von: Computerspiele sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Beides stimmt schon irgendwie, aber wie immer ist es ein bisschen komplizierter als das. Games sind so sehr Kunst, wie ein toll designter Lampenschirm. Außerdem sind sie immer irgendwie Konzeptkunst, weil sich ihre Realität erst im Akt des Spielens manifestiert. Auch sind sie stets Performance, weil jeder Spielverlauf offen und flüchtig bleibt. Und dennoch wollen Games in den seltensten Fällen tatsächlich Kunst sein, interessieren sich eher für den engen Referenzrahmen, den andere Games in der Vergangenheit definiert haben. Sie genügen sich selbst, haben selten Neues über sich oder die Außenwelt zu sagen. Spannend wird es erst, wenn sie doch mehr zu sagen haben. Oder, wenn sich Kunst anschickt, ein Computerspiel zu sein. Dann geraten Kunst und Game plötzlich zwischen die Fronten von Kunstkritik und Spielkritik.
Ryan Smith hat für den Chicago Reader einen tollen Longread über die Überschneidungen von Games und Kunst geschrieben. Der Künstler William Chyr ist nach Ballon-Installationen und preisgekrönter Werbung für Binden schließlich bei Computerspielen gelandet und möchte mit seinem Manifold Garden sowohl den Kunstmarkt, als auch das Gaming aufwirbeln. Aber was als künstlerische Meditation über Architektur und Physik beginnt, endet schließlich doch wieder als stark kommerzialisiertes Produkt, das sich einer sehr ansehnlichen Puzzlegame-Konkurrenz stellen muss. Noch scheint die Kunstwelt nicht vollends bereit für Computerspiele. Ebenso wenig wie die Gaming-Welt für die Kunst. Schade. Der Künstler Chyr hat sich vorerst auf die Seite der Computerspiele geschlagen:
This game was initially designed more with art in mind, now it's definitely more gaming-centric. It's not like I'm scared of the New York Times art critic. I'm scared of Steam reviewers that are going to be like 'This is bullshit, don't buy it' .
Quelle: Ryan Smith EN m.chicagoreader.com
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