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Pop und Kultur

Liebeserklärung an eine Stimme – Rex Joswigs „Grenzpunkt Null"

Autorin und Subkulturforscherin

Anne Hahn, in Magdeburg geboren, lebt seit 1990 in Berlin. Studium der Kunstgeschichte/Geschichte in Berlin und Florenz. Seit 1999 Porträts, Reportagen und Rezensionen in verschiedenen Medien. Buchveröffentlichungen u.a.: "Satan, kannst du mir nochmal verzeihn - Otze Ehrlich, Schleimkeim und der ganze Rest" (mit Frank Willmann) Ventil Verlag 2008, "Pogo im Bratwurstland: Punk in Thüringen" LzfpB, 2009, „DreiTagebuch“ Roman, „Gegenüber von China“ Roman, beide Ventil Verlag, 2014, "Das Herz des Aals", Roman, Ventil Verlag 2017, "Mitten drin - Fußballfans in Deutschland" BfpB, 2018, "Vereint im Stolz - Fußball, Nation und Identität im postjugoslawischen Raum", BfpB 2021

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Anne Hahn

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Dienstag, 14.02.2017

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„Well, well, well, meine Droogies, ihr seid im Grenzpunkt Null!“ Eine Ansage, die Gänsehaut erzeugt. Rex Joswig, die „lebende Repetiermaschine“, hält bei seinen Fans einen ungebrochenen Kultstatus. Wir draußen an den Volksempfängern sind immer bereit, gepflegt mit ihm zu halluzinieren. Warten auf Joswigs sonore Stimme: „Join this show, folks, ausgehen könnt ihr immer noch!“ Psychedelische Musik von Massive Attack, Tarwater, Suicide und S.E.T.I bis zu experimentellen Eigenkompositionen, abgesetzt oder unterlegt zu empathisch gelesen Texten — Rex Joswig collagiert auf einzigartige Weise Literatur und Musik. William S. Burroughs, Friedrich Nietzsche, Paul Celan, Kai Pohl, Emily Dickinson, Florian Günther, Dylan Thomas, Bert Papenfuß, H.P. Lovecraft und Comte de Lautréamont – letzterer ein mit 24 Jahren verstorbener französischer Dichter, dessen einziges Werk Chants de Maldoror „Die Gesänge des Maldoror“ Rex Joswig in der Folge Grenzpunkt Null #realoaded 12 "O Nacht, alter Ozean" kongenial zitiert. So beschrieben, klingt das blass, man muss es hören, fühlen! Wie Joswig hinein kriecht in die Wortschöpfungen und Gedankengebäude, sie hypnotisierend kombiniert mit Soundkaskaden!

Rex Joswig, bekannt und aktiv als Frontmann der Band „Herbst in Peking“ startete seine wöchentlich zweistündige Radioshow „Grenzpunkt Null“ 1992 auf den Sendern DT64 und MDR Sputnik. Der Titel der Sendung ging auf den legendären US-amerikanischen Roadmovie Vanishing Point – Fluchtpunkt San Francisco zurück, der in den DDR-Kinos 1975 als „Grenzpunkt Null“ lief. Joswig mischte innovativ Dub, Ambient und Asian Underground mit Industrial und Punk, und transferierte durch sein rhythmisches Sprechen DJ-Techniken jamaikanischer Sound Systems ins Radio. 1998 wurde „Grenzpunkt Null" eingestellt und erlebte 2010 seine Wiedergeburt als Grenzpunkt Null #reloaded bei Reboot.fm. Nachzuhören sind die Grenzpunkte aktuell auf mixcloud,

„Es ist 22:30 Uhr. Ich trinke jetzt ein Glas Wasser mit 6 Gramm Caratillo."

Liebeserklärung an eine Stimme – Rex Joswigs „Grenzpunkt Null"

Quelle: reboot.fm EN mixcloud.com

Grenzpunkt Null: Reloaded #5 H.P. Lovecraft Sessions

Die H.P. Lovecraft Sessions Vol. 1 Die lebende Repetiermaschine Rex Joswig liest 3 (vielleicht auch 4) schreckliche Geschichten vom Meister des übernatürlichen Horrors eingebettet in grenzwertige Populärmusik, die man ansonsten eher selt...

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