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Sigmund Freud kennen wir.
Begründer der Psychoanalyse, einflussreicher Denker des 20. Jahrhunderts, et cetera. Auf Fotos immer mit diesem leicht geringschätzenden Gesichtsausdruck.
Wir kennen nicht: Katharina Adlers Urgroßmutter.
Adlers Urgroßmutter hieß Ida Bauer. Jetzt kennen sie einige vielleicht schon. Sie war Patientin Sigmund Freuds, der sogenannte "Fall Dora", und somit wohl maßgeblich für die Entwicklung der Psychoanalyse mitverantwortlich. Im Vorwort seiner Schriften versichert Freud, er habe alles getan, um eine Identifizierung unmöglich zu machen; aus Diskretionsgründen wurde die Arbeit erst vier Jahre nach den Sitzungen veröffentlicht. Wegen der intimen Details.
Nach elf Wochen brach die damals 18-Jährige die Behandlung ab.
Für Freud: ein Affront.
Katharina Adler hörte von dieser Geschichte im Kreise ihrer Familie, als sie zwischen 14 und 16 Jahre alt war, und zwar mehr so beiläufig: "Jaja, deine Urgroßmutter war ja bei Sigmund Freud." Irgendwie verlief es sich dann wieder.
"In meinem Amerikanistikstudium bin ich dann zum ersten Mal grundsätzlich mit wissenschaftlicher Literatur in Kontakt gekommen. Und in dieser Zeit hat mir auch meine amerikanische Verwandtschaft erzählt, auf Ida Bauer, also auf Dora, angesprochen worden zu sein. Wegen dieser Kombination meines Studiums und der Erfahrung, dass der Fall in Amerika viel berühmter oder relevanter ist als im deutschsprachigen Raum, habe ich gedacht: Ach, ich lese mal die Fachliteratur dazu."
Im Interview mit Zeit-Journalist David Hugendick erzählt die Autorin, wie daraus ihr Roman "Ida" wurde, der jetzt bei Rowohlt erschienen ist, und warum es kein Sachbuch wurde. Sie thematisiert auch die Schwierigkeiten, Lücken in der Recherche zu füllen; Lücken, die sie mit Fiktion ausgebessert habe. Trotzdem ist so eine Geschichte natürlich ein Scoop, was sich jeder Journalist/jede Journalistin heimlich wünscht, dass jemand mal kommt auf einem Familienfest und dich in den Arm nimmt und drück und sagt: "Du, dein Großvater war übrigens der Yeti. Ist eigentlich noch Bier im Kühlschrank?"
Freud war, ganz nebenbei erwähnt, der Meinung, dass Ida, die vorher von einem Freund der Familie sexuell bedrängt worden war und deshalb zum Nervenarzt sollte, unterbewusst mit der sexuellen Bedrängung einverstanden gewesen ist. Ein Mann erklärt einer Frau ihre Gefühle und Entscheidungen. Passt ja zu heute.
Ich werde das Buch in jedem Fall lesen. Was ihr macht, ist mir herzlich egal. Euer Sigmund.
Quelle: David Hugendick Bild: Christoph Adler zeit.de
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