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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Sehr lehrreich fand ich diesen Text von Anna Biselli über nicht-binäre und Transmenschen auf Wikipedia. Anlass ist der Fall des Aktivisten Jascha Urbach, der darum kämpft, dass sein alter Name nicht in der Enzyklopädie auftaucht. Er hatte bekanntgegeben, wie über ihn gesprochen und geschrieben werden solle: "Jascha. Pronomen er/ihn, Geschlechtseintrag (wenn es denn machbar ist) keiner, Gender Demimale."
Wer diesen Text liest, versteht: In der digitalen Informationsgesellschaft hat die Frage nach Deadnaming eine Bedeutung, die über das Thema Geschlechtsidentität hinausgeht. Hinter diesem speziellen edit war stehen größere Fragen nach Identität und Wahrheit. Wer definiert Identität, wenn der Schwarm an der Enzyklopädie mitarbeitet? Zählen juristische Festlegungen mehr als diese Macht der Person über ihre eigene Identität (siehe auch die Diskussion um Tessa Ganserer und die Frauenquote der Grünen)? Stehen Fakten über den Gefühlen von "Betroffenen" (ich mag das Wort nicht) – oder andersrum? Welche Quellen gelten? Welche Informationen über eine Person sollen/müssen zu Aufklärungszwecken öffentlich sein, über welche kann sie selbst bestimmen?
Sehr anregend. Insbesondere, wenn man sich mit dem Thema noch nicht viel beschäftigt hat, verdeutlicht dieser aktuelle Fall, worum es geht.
Quelle: Anna Biselli netzpolitik.org
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