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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Youtube hat nicht nur mehrere Generationen neuer Stars geschaffen, sondern auch eine neue Kultur. In diesem Text lernt man viel über sie und über das Geschäft dahinter. Der geschätzte Max Read erklärt es in der New York Times anhand des mittlerweile größten Youtubers von allen: Jimmy Donaldson alias MrBeast. Donaldson hat das Geschäft mit den Views begriffen wie kein zweiter, und ein einmaliges System geschaffen: Er verwendet Werbe- und Sponsorengelder für philanthropische Aktionen – Obdachlosen 10 000 Dollar schenken, 1000 Blinden Augen-Operationen zahlen et cetera. Die Aktionen filmt er und generiert damit erneut astronomische Zuschauerzahlen, die sich wiederum monetarisieren lassen:
Donaldson is explicit that profit is not the goal; expansion is. The effect is a kind of unstoppable flywheel of charity, spectacle and growth — a combination lottery, raffle, game show and telethon, administered by the Willy Wonka of Greenville, N.C. But it can be hard to tell where the momentum comes from and what it’s serving: Is it growth and spectacle for the sake of charity, or charity for the sake of growth and spectacle?
Er nutzt die Aufmerksamkeit der jungen Zuschauer als Hebel, sie sind buchstäblich die Währung, mit der er Bedürftigen hilft, erklärt ein Medienwissenschaftler im Text:
what makes Donaldson remarkable is that he essentially asks his audience to see themselves as a commodity, and to therefore see their views and likes and shares as a force for good: “MrBeast is actually telling people that they’re entering a marketplace, by saying, ‘If you watch this, this is worth so much money, I can raise this much money and I can spend it on good causes.’”
Die Frage, ob Philanthropie derart instrumentalisiert werden sollte, für ein Spektakel, mit dem Donaldson steinreich wird, spaltet die Beobachter. Doch Autor Read argumentiert: Diese Form der Hilfe für Bedürftige ist besser, als nicht zu helfen.
Er zeigt sich auch überrascht davon, dass MrBeast nicht auf Schocks und Provokationen setzt wie so viele andere Youtuber, inklusive des vorherigen Plattform-Königs PewdiPie. Das ultimative Mittel im Kampf um die Aufmerksamkeit von Abermillionen jungen Menschen ist offensichtlich: Gutes tun, darüber sprechen und es filmen.
Quelle: Max Read Bild: New York Times EN www.nytimes.com
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