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Senior Editor @Wired_Germany. Co-Founder @BuzzingCities Lab. Berichtet auch für andere Medien wie Spiegel Online über internationale Politik, Tech, Cyber & Crime, OC, oft aus Lateinamerika/Mexiko.
Frakturen, herausgeschlagene Zähne, Prellungen: Steve Talley wurde von der Polizei brutal verhaftet und inhaftiert – weil er verdächtigt wurde, ein Bankräuber zu sein. Mehrere Bekannte, darunter sogar seine Ex-Frau, hatten ihn fälschlicherweise auf Aufnahmen einer Überwachungskamera identifiziert. Ein Jahr später irrten sich sogar Forensik-Experten des FBI und Talley musste erneut wegen eines Bankraubs einsitzen, den er nicht begangen hatte.
Kein Einzelfall: Vermeintliche Beweise, aber auch Experteneinschätzungen führen immer wieder zu Justizirrtümern, die Leben zerstören. Die Aussagekräftigkeit von Beweismitteln ist der amerikanischen National Academy of Sciences dramatisch gering: "Apart from DNA testing, no other forensic method could reliably and consistently “demonstrate a connection between evidence and a specific individual or source.” Dass auch digitale Beweise und Methoden wie Gesichtserkennung irreführend sein können, wird bisher viel zu wenig diskutiert. Selbst Experten scheitern etwa beim Vergleich von Überwachungskameraufnahmen mit Fotos, die Praxis weicht oft von Standards ab und eine absolute Sicherheit existiert nie – mit mitunter dramatischen Konsequenzen.
Quelle: Ava Kofman Bild: The Intercept EN theintercept.com
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