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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Eigentlich ist Larry Ellison derjenige mit dem Brutalo-Image. Der Oracle-Chef hat den Ruf, vor nichts zurückzuschrecken und für den Erfolg seiner Software-Firma bis an die Grenzen des Erträglichen (und Erlaubten?) zu gehen. Aus deutscher Sicht war Oracles großer Konkurrent SAP aus Baden-Württemberg dagegen immer die Vorzeigefirma – sieht man einmal von Fußballfans ab, die Firmengründer Dietmar Hopp wegen seines Mäzenatentums für die TSG Hoffenheim hassen.
Dieser lange Spiegel-Artikel erzählt eine andere Geschichte.
Ein lange geheimes internes Rechtsgutachten gibt Einblicke in die Tricks, mit denen SAP angeblich groß wurde. Und da stockt einem der Atem. Es geht um angebliche Urheberrechtsverletzungen, Tarnfirmen und hochrangige Angestellte, die unter dem Schutz der Führung wohl jenseits des moralischen handelten – und möglicherweise sogar illegal. Auszug:
Eine Scheinfirma, die Betrug und Spionage organisiert? Gedeckt aus der Mitte des Konzerns? Und eine Führung, die, als all das auffliegt, mit den Achseln zuckt und dieselben Leute weiter mit denselben Machenschaften betreut? Schwer vorstellbar in einem globalen Vorzeigekonzern mit all seinen Kontrollmechanismen und -abteilungen. Aber bei SAP gab es offenbar zwei Kulturen. Eine auf dem Papier. Und eine, die galt.
Ein Thriller, der ein anderes Licht auf die angeblich brave deutsche IT-Industrie wirft. Brutalos, so liest es sich, gibt es nicht nur an der Spitze von Oracle.
Quelle: Tim Bartz und Christian Bergmann Artikel kostenpflichtig www.spiegel.de
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