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Streit um einen Leak: Kurz nach dem Putsch in der Türkei hat die Whistleblower-Plattform Wikileaks etwa 300.000 E-Mails ("Erdogan-Mails") und andere Dokumente veröffentlicht und verlinkt – und dabei offenbar auch brisante Daten von türkischen Bürgern geleakt. Der Vorwurf: Statt zu wichtigen politischen Einsichten über die türkische Politik führte der Leak zur Veröffentlichung von persönlichen Daten – wie einer Datenbank türkischer Wählerinnen, inklusive Angaben zur (Nicht-)Mitgliedschaft bei der Regierungspartei AKP, Adressen und weiteren persönlichen Informationen. Die Soziologin und Journalistin Zeynep Tufekci kritisierte den E-Mail-Leak als "irresponsible, of no public interest and of potential danger to millions of ordinary, innocent people, especially millions of women in Turkey".
Wikileaks hat die Kritikerin erst als Erdogan-Verteidigerin abgeurteilt und Zeynep Tufekci später auf Twitter geblockt, was nicht gerade dem Prinzip der maximalen Offenheit entspricht. Tatsächlich ist Wikileaks als Whistleblower-Organisation, die oft brisante Dokumente veröffentlicht, auch immer wieder zahlreichen politisch motivierten Angriffen und Schmutzkampagnen ausgesetzt – andererseits werden Probleme und Kritik offenbar reflexartig abgewehrt. Inzwischen kritisiert auch Edward Snowden die Publikationsstrategie von Wikileaks auf Twitter: "Democratizing information has never been more vital, and Wikileaks has helped. But their hostility to even modest curation is a mistake."
Die Frage, ob und inwieweit eine Kuratierung von geleakten Dokumenten und Daten notwendig ist, wo Zensur beginnt und wie viel Kollateralschaden bei radikaler Veröffentlichung zu ertragen ist, ist letzten Endes eine politische und philosophische Frage – die auf jeden Fall dringend diskutiert werden muss.
Quelle: Zeynep Tufekci EN huffingtonpost.com
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Was steht denn in den Leaks zur Türkei? hab noch keinen Bericht gelesen über deren Inhalt.