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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Promovierte Literaturwissenschaftlerin. Schwerpunkte: Digitaler Journalismus, Journalistenausbildung und Medienkompetenz. Chefredakteurin der Berliner Gazette (https://berlinergazette.de) und Professorin für digitalen Journalismus an der Macromedia University of Applied Sciences. Kann sich die Namen ihrer Student*innen merken.
Als 2020 der erste Lockdown kam, wurden wir aufgefordert oder sogar gezwungen, in Selbstisolierung zu leben und zu arbeiten – ohne unser Zuhause zu verlassen. Uns wurde gesagt, dass wir Online-Werkzeuge benutzen sollen, um weiterzumachen. Studierende unterrichten, Veranstaltungen durchführen, sub-politische Prozesse organisieren, soziale Kontakte pflegen – alles bitte vollständig online. Dabei sollten alle Kontakte – alle Ansteckungsmöglichkeiten – zwischen Menschen stärker als jemals zuvor durch “intelligente Maschinen” vermittelt werden. Potenziell ansteckende, menschliche Arbeit sollte weitestgehend heruntergefahren werden. Während der “Cyberspace” plötzlich als “sauberer” und “sicherer” Raum betrachtet wurde, konnte der “Kampf gegen Corona” der digitalen Gesellschaft einen erheblichen Schub geben. Während viele diese bis heute anhaltende Episode als magischen Moment des Netzwerkzeitalters feierten, wurde von einem Tag auf den anderen praktisch alle Bedenken aber auch Errungenschaften zivilgesellschaftlichen Bewegungen im Zeichen des Datenschutzes etwa über Bord geworfen.
So stand ich und meine Kolleg*innen, die das nicht einfach hinnehmen wollten, immer wieder vor der Herausforderung beispielsweise zu erklären, warum die Videokonferenz-Plattform Zoom ein No-Go darstellt und warum wir die Open Source Alternative Big Blue Button nutzen sollten. Immer wieder versuchte ich zu erklären, dass es bei der Verwendung von BBB nicht einfach nur darum geht, sich in Bezug auf seine eigenen Daten sicher zu fühlen, sondern dass es um ein hart erkämpftes Recht geht, das Zoom missachtet und BBB respektiert: die DSGVO. Dafür haben wir lange gekämpft und natürlich ist so etwas wie DSGVO nur ein Anfang, der es ermöglichen soll, die schlimmsten Auswüchse des Datenkapitalismus – à la Zoom – einzudämmen und abzuschwächen, der nichts Geringeres als die Art von struktureller Gewalt im digitalen Raum reproduziert, verstärkt und sogar fördert, die wir ansonsten fast schon routinemäßig bekämpfen: Rassismus, Kolonialismus, Autoritarismus, Patriarchat, etc.
Nutzerfreundlichkeit (muss wie ein Toaster funktionieren!) und Popularität (aber alle sind doch dort!) sind nachvollziehbare Kriterien. Aber wir sollten uns doch einmal ernsthaft fragen, ob sie haltbar sind, wenn es um, sagen wir mal, Wichtigeres geht. Bei Demos oder Spendenaktionen gegen Rassismus, Kolonialismus, Autoritarismus, Patriarchat, etc. dabei sein, aber so etwas wie Zoom nutzen – das schließt sich nun einmal aus. Für Einsteiger*innen sei deshalb eine Anwendung der BBB-Software empfohlen, die unter Senfcall.de ziemlich zugänglich, nutzerfreundlich und zusehends populär aufbereitet ist. Mit der Pandemie hat auch die Open-Source-Community einen Schub erfahren und BBB bietet inzwischen in puncto Qualität und Komfort fast so viel wie manche Anwendung aus dem Startup-Umfeld. Ob es einmal wie ein Toaster funktionieren wird, sei dahingestellt.
Quelle: senfcall.de Bild: senfcall.de www.senfcall.de
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"die schlimmsten Auswüchse des Datenkapitalismus – à la Zoom – einzudämmen und abzuschwächen, der der nichts Geringeres als die Art von struktureller Gewalt im digitalen Raum reproduziert, verstärkt und sogar fördert, die wir ansonsten fast schon routinemäßig bekämpfen: Rassismus, Kolonialismus, Autoritarismus, Patriarchat, etc."
hier hätte ich gerne eine Erklärung zu, danke :)
Liebe Frau Taube, Ihre Annahme, dass die Beachtung von der DGSVO quasi automatisch die Datensicherheit sicherstellt, ist leider nicht korrekt. DGSVO ist nur ein Aspekt. Auch das Hosting der Anwendung spielt eine entscheidene Rolle. Es reicht nicht aus, wenn BBB auf deutschen Servern liegt. Das Hosting sollte regelmäßigen Audits unterliegen und bestimmte DIN-Normen erfüllen.
Ein Beispiel ist das Hosting von BBB durch die Gutenberg Uni in Mainz für Bildungseinrichtungen in Rheinland Pfalz. Wenn man dort auf die Details schaut, erkennt man schnell, wie groß die Löcher beim Datenschutz sind. Wie gut das Hosting bei Senfcall ist, kann ich nicht einschätzen. Ich würde aber nicht automatisch davon ausgehen, dass eine Initiative mit wenigen Ressourcen Software sicher betreiben kann.
Liebe Frau Taube, Ihr Beitrag spricht mir aus dem Herzen. Es gibt einige Möglichkeiten Videocalls und Webinare zu veranstalten ohne sich "Datenkraken" auszuliefern. Die Beachtung der DSGVO bedeutet oft anfangs ein oder zwei Klicks zusätzlich, die dann zumeist als "nicht intuitiv" abqualifiziert werden. Der Datenschutz sollte uns die Mühe wert sein! Danke für diesen Beitrag und herzliche Grüße, Gabriela Westebbe