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Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.
Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.
Der 2. Weltkrieg als Setting im Computerspiel hat eine lange Tradition. Meist kämpfen wir dort als tapferer Soldat direkt an der Front oder schweben als omnipräsenter General über den Schlachtfeldern. Erst seit Kurzem kommt etwas Bewegung in die Sache. Spielentwickler wenden sich anderen Aspekten des Krieges und dessen Folgen zu. Attentat 1942 arbeitet als Adventure die Ereignisse rund um das Attentat auf SS-Mann Reinhard Heydrich auf und Through the Darkest of Times soll ein Strategiespiel über Widerstandsgruppen in Berlin werden.
Das norwegische Spiel My Child Lebensborn wirkt in dieser Reihe zunächst etwas deplatziert. Wie bei einem Tamagotchi, übernehmen die Spielenden dort die Verantwortung für einen hilflosen Schützling. Sie versorgen ein Mädchen oder einen Jungen mit Nahrung, halten die Körperhygiene aufrecht und lesen Geschichten zur Schlafenszeit vor. Ist das Kind satt und sauber, strahlt es glücklich und freut sich über die bald beginnende Schule. Doch die fröhliche Stimmung nimmt schnell eine düstere Wendung.
Der Schützling ist nicht irgendein Kind, sondern Opfer der SS-Organisation Lebensborn. Es wurde von einem deutschen Soldaten mit einer norwegischen Frau gezeugt, im Anschluss der Geburt nach Deutschland verschleppt und erst nach dem Ende des Krieges wieder zurück nach Norwegen gebracht. Als Adoptivelternteil müssen die Spielenden also nicht nur Grundbedürfnisse abdecken, sondern das Kind auch vor der tagtäglichen Diskriminierung durch Schule, Gesellschaft und sogar die leibliche Mutter beschützen.
Although its set in post-war Norway, My Child Lebensborn manages to capture the damage wrought by bullying, and how adults are often just as culpable as children. This is a game rooted in the real life experiences of people born in wartime Norway. Its developers interviewed Lebensborn adults about their childhood. But it offers some comfort and guidance to anyone who is experiencing (or has experienced) bullying, which is to say, it’s a game for everyone.
Quelle: Colin Campbell Bild: Teknopilot / Sare... EN polygon.com
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