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Kurator'in für: Pop und Kultur
Spielt und singt in Bands und macht Musik für Filme.
Ihre eigenen Bands heissen My Favourite Things und Hunki Dori.
Sammelt und verteilt Lieder und Artikel in München, Berlin und New York.
Jonas Mekas ist im Alter von 96 Jahren in New York verstorben. Er gilt als eine der grundlegenden Einflüsse auf den amerikanischen Film, lange bevor es Filmfestivals oder Begriffe wie Independent Film gab. 1922 in Litauen geboren, wurde er 1944 in ein Zwangsarbeitslager bei Elmshorn gesteckt, weil er eine Anti-Nazi-Zeitung betrieb. Nach Kriegsende studierte er Philosophie in Mainz, bis er 1949 nach New York ging. Zwei Monate später kaufte er sich eine Bolex Filmkamera und begann so, seine Umgebung und Zeit festzuhalten. Kurze Zeit später war er schwer aktiv in der amerikanischen Avantgarde-Film-Bewegung. Er gründete die Film-Culture-Zeitschrift 1954, 1962 die Film-Makers'-Cooperative, aus der sich ein paar Jahre später die Anthology Film Archives entwickelten, die weltgrößte Sammlung an Avantgardefilmen plus Kino, und wurde eine zentrale Figur des "New American Cinema". Er war stets aktiv als Filmemacher, wie auch als Poet. Er veröffentlichte über 20 Bücher, die in mehr als 12 Sprachen übersetzt wurden, und lehrte an einigen Universitäten und anderen Institutionen. Er war bis vor Kurzem noch aktiv, erhielt unzählige Preise, Ausstellungen weltweit, arbeitete mit Größen wie Andy Warhol, Nico, Yoko Ono, John Lennon, Salvador Dalí zusammen und war dennoch stets ein aktives Mitglied der New Yorker Underground-Szene und kollaborierte mit allen möglichen Filmemachern, Künstlern und Musikern. Ich habe ihn in New York über die Jahre immer wieder bei Veranstaltungen gesehen, auch als Performer in dem Club Nublu, wo er mit einer Band auftrat und Texte rezitierte, die einen im Bann hielten und Gänsehaut verursachten – das Trauma der Kriegszeit war immer noch sehr präsent. Er war trotzdem sehr nahbar und fern von Hochmut, hat sich nicht nur für seine eigene Kunst, sondern diese generell eingesetzt und hinterlässt ein großes Werk. Einiges davon kann man auf seiner Webseite jonasmekas.com ansehen.
Quelle: Catrin Lorch, Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany Bild: imago/Leemage sueddeutsche.de
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