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Man muss Manuel Heckel eigentlich gratulieren. Nicht ein einziges mal schreibt er das Wort Raubkopie in seinem düsteren Artikel über eine Studie, die offenbar zeigt, dass unlizensierte Streaming-Dienste und Filesharing nach einem gewissen Rückgang wieder „ein Comeback feiern“. Einen Grund dafür zitiert Manuel Heckel auch:
Die Autoren der Sandvine-Studie mutmaßen, dass ein Durcheinander an verschiedenen Angeboten und Inhaltsrechten die Europäer dazu verleite, auf illegale Streams auszuweichen.
Ein Sprecher des Lobbyverbands der privaten elektronischen Medien Vaunet widerspricht dem natürlich: „Jeder Inhalt sei mittlerweile in so ziemlich jeder Sprache in kurzer Zeit verfügbar.“
Dass das mit der Verfügbarkeit, der Zugänglichkeit und vor allem der Preisgestaltung von „Inhalten“ in Deutschland keineswegs so problemlos ist, wie die Lobbyverbände das suggerieren, zeigt Jens Schröder im unten verlinkten Artikel am Beispiel von Sky: „das Angebot ist teuer, kompliziert und altmodisch.“
Aber in Zukunft dürfte es noch komplizierter und fragmentierter werden. Disney hat gerade angekündigt, im Zuge der Einführung eine eigenen (kostenpflichtigen) Streaming-Angebots nicht nur andere (legale) Streaming-Anbieter nicht mehr zu beliefern, sondern auch den klassischen Fernsehanstalten die Lizenzen zu enthalten. Kaum ist die generelle Zahlungsbereitschaft dank günstiger und bequem zugänglicher, legaler Angebote wie Netflix oder Amazon Prime gestiegen, arbeiten die Manager der Medienkonzerne mit Hochdruck daran, den gerade entstandenen Markt weiter zu verkomplizieren und zu fragmentieren.
Dass man illegale Märkte mit guten und bequemen Angeboten austrocknen kann, haben Spotify, Apple Music und eine Vielzahl anderer Angebote im Musikbereich gezeigt, die mehr oder weniger komplette Kataloge anbieten. Aus der (jüngeren) Geschichte will die Bewegtbildindustrie aber offenbar nicht lernen.
Quelle: Jens Schröder Bild: Picture Alliance meedia.de
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Spotify arbeitet mit seinen Exklusiv-Signings von Künstlern und dem Kauf eines Podcast-Anbieters, der zukünftig einige Angebote nur für Spotify produzieren wird, auch bereits an der Fragmentierung. Ganz so idyllisch wird der Musikmarkt also auch nicht bleiben.