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Medien und Gesellschaft

Ist die Welt noch nicht bereit? Warum Utopien scheitern

Nutzer gelöscht
Nutzer gelöschtDonnerstag, 30.07.2020

Eine Stadt, die mit Solarenergie betrieben wird. Die Menschen arbeiten nur drei Stunden am Tag. Die Schüler*innen werden in verschiedenen Handwerken und Künsten unterrichtet, damit ihnen später viele Arbeitswelten offen stehen. Alles gehört allen.

Utopien wie diese sind nicht erst von heute, sondern manchmal schon uralt. In diesem wunderschönen Radiofeature erzählt der Soziologe Mathias Greffrath von Utopien, die zu schön klingen, um wahr zu sein, deren Wirklichkeit uns in Corona- und Klima-Krise aber doch gerade wieder wünschenswert erscheint.

Es ist eine Reise durch die Zeit, in der die hässliche Fratze des Kapitals immer und immer wieder das zerstört, was eigentlich machbar gewesen wäre, im 19. Jahrhundert, nach dem Zweiten Weltkrieg und heute. Für Geffrath ist das die eine schlimme Utopie, die unser Leben beherrscht:

Es begann das Zeitalter einer Utopie, die so radikal, so spirituell ist wie keine Utopie es je war: der Glaube an ein unendliches Wachstum, eine unendliche Vermehrbarkeit der materiellen Güter, an die Verwandlung aller menschlichen Tätigkeiten und Bedürfnisse in Waren, an die Transformation jeder Zeitlücke in eine Marktlücke. Der Glaube an eine Wirklichkeit, die von der Materialität der Welt absieht: von den Körpern, die verletzlich und sterblich sind, von der Verletzbarkeit der Biosphäre, von der Endlichkeit der Mineralien. Angetrieben wird dieser „technokratische Idealismus“ von weltumspannenden Oligopolen, die wachsen müssen, um nicht unterzugehen, und den frei flottierenden Billionen des Finanzkapitals, die sich immer neue Provinzen unserer Lebenswelt unterwerfen: die Familienökonomien und den Mittelstand, die Einrichtungen der staatlichen und kommunalen Daseinsvorsorge, von vorigen Generationen erkämpft und finanziert wurden: Gesundheit, Bildung, Verkehr, Freizeit, Kultur; die Landschaften, die Folklore, die Musik.

Man hätte diese Historie vielleicht noch kleinteiliger aufdröseln können, vielleicht etwas besser erklären, aber wenn ihr 30 Minuten Zeit habt, kann ich euch nur ans Herz legen, Greffrath in diese bittersüße Geschichtsstunde zu folgen.

Denn es macht nicht nur Spaß auf Utopien herumzudenken, es ist auch gerade heute bitter nötig.

Ist die Welt noch nicht bereit? Warum Utopien scheitern

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Kommentare 1
  1. Wiebke Reißig-Dwenger
    Wiebke Reißig-Dwenger · vor mehr als 4 Jahre

    Sehr berührend und bewegend und so auf den Punkt formuliert. Danke für diese großartige und inspirierende Empfehlung.

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