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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Dieser Text ist der Form nach die Rezension eines Romans – „Liars“ von Sarah Manguso. Eigentlich untersucht er aber, wie zeitgenössische Literatur das Thema Sexualität und intime Beziehungen behandelt. Sexuelle Darstellungen, so die Autorin, folgen in der Literatur Modetrends. Wie Sex in Romanen beschrieben wird, sagt viel über die kulturellen und emotionalen Zustände der jeweiligen Zeit aus.
Das 19. Jahrhundert war Blütezeit des heimlichen Geschlechtsverkehrs in Kutschen. Die Belletristik des frühen zwanzigsten Jahrhunderts schwelgte in Sex al fresco - lassen Sie Ihre Hosen am Flussufer und treten Sie ein für Ihre sumpfige und mystische Lawrentianische Kommunion. In den sechziger Jahren gab es einige ehrfürchtige und wirklich grässliche Oden an den Analsex von Norman Mailer und James Salter (aus „A Sport and a Pastime“: „Sie dreht sich um, und im vollen Tageslicht führt er langsam seine glänzende Offenbarung ein“). Sadismus, der an Snuff grenzt, war in den neunziger Jahren in den Werken von Dennis Cooper, Heather Lewis und Susanna Moore der letzte Schrei. Im letzten Jahrzehnt hatte der Masochismus in dem, was als „tausendjähriger Sexroman“ bezeichnet wurde, seine Blütezeit, als traurig dreinblickende junge Frauen in Büchern von Sally Rooney, Miranda Popkey und Raven Leilani mit klagenden Appellen nach vorne rutschten, um geschlagen und verletzt zu werden, nur ein bisschen.
In letzter Zeit ist Selbstbefriedigung ein starkes Motiv. In Geschichten, in denen es sich weniger um Partnerschaft dreht, sondern um Frauen, die ihre Männer verlassen oder von ihnen verlassen werden und dadurch sich selbst finden.
Das Markenzeichen des Sexualakts du jour könnte die heimliche Solo-Session sein, zumindest wenn es nach neuen Romanen wie „All Fours“ von Miranda July, „Mammoth“ von Eva Baltasar und „We Were the Universe“ von Kimberly King Parsons geht (...) Diese Szenen sind sehr oft lustig, schmutzig, heiß und, ehrlich gesagt, eine Erleichterung nach so viel trübseligem, schlaffen Paarungen.
Die moderne literarische Darstellung von Beziehungen zeichnet oft ein ungeschöntes Bild von Ehe und Partnerschaft, wobei Männer häufig als unfähig oder destruktiv dargestellt werden und Frauen als diejenigen, die die Last der emotionalen und häuslichen Arbeit tragen. Das allerdings lässt manchmal wenig Raum für Zweifel oder Reflexion.
In „Liars“ etwa beleuchtet Sarah Manguso das schmerzhafte Scheitern einer Ehe und die Selbstzerstörung der Protagonistin Jane, deren Leben und Beziehung von Frustration und Enttäuschung geprägt sind. Der Roman dokumentiert die Erosion der Ehe in schmerzhaften Details. Die Protagonistin erkennt, dass ihre Situation nicht einzigartig ist, sondern eine universelle Geschichte widerspiegelt:
Mein Leben wurde zum Archetypus, zu einer Dragshow der Kleinfamilie. Ich wurde in eine Geschichte verwickelt, die schon zehn Milliarden Mal erzählt worden war.
Jane, die durch ihre obsessive Hingabe an Haushalt und Kindererziehung definiert wird, verliert sich in der Routine und den emotionalen Forderungen ihres Ehemanns John, der zwar attraktiv und charmant, aber auch verantwortungslos und selbstsüchtig ist. „Bis zum Mittag hatte ich geduscht, mich angezogen, das Haus von Johns Schuhen und Kleidung befreit... John war aufgestanden und hatte geschissen,“ beschreibt sie ihren Alltag trocken und bitter.
Quelle: The New Yorker Bild: Ard Su EN www.newyorker.com
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