sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
Die Umweltbewegung ist im Kern eine konservative: Sie will Natur und Umwelt vor menschlichen Eingriffen bewahren – sei es vor der Autobahn, die Wälder durchschneidet, oder dem Kohlekraftwerk, das CO2 und andere Schadstoffe emittiert.
Der Klimawandel allerdings lässt sich mit der alten Formel des Bewahrens nicht aufhalten, schreibt Jörg Häntzschel in einem Essay für das Feuilleton der SZ. Vielmehr sind drastische Eingriffe in die Landschaft – sprich der massive Zubau von Wind- und Solarparks – nötig, um das Klima zu schützen.
Dabei ist die Idee von der unberührten Natur in unseren Breiten ohnehin Quatsch, weil wir sie seit Jahrhunderten massiv verändern. Nichtsdestotrotz ist das Bild der "intakten" Landschaften tief in uns verankert. Schuld ist die Kunst, so Häntzschel: Die Grundlage unserer Naturvorstellungen beziehen wir sehr weitgehend aus der Malerei, zitiert er den Philosophen Bruno Latour. So ist das Landschaftsideal bis heute geprägt durch das Bürgertum des 19. Jahrhunderts, bei dem romantische Motive hoch im Kurs standen.
Um zu belegen, wie wirkmächtig diese Bilder bis heute sind, zieht er unter anderem die mit Glyphosat und Stickstoffen getränkten Maisäcker heran – als "Teil der Natur" werden sie trotz ihrer monströsen Monotonie vielerorts weit weniger als visueller Frevel empfunden als ein Windrad.
Auch die Genehmigungsbehörden hängen Häntzschel zufolge der Idee des Bewahrens vermeintlich "intakter" Landschaften an. Das ist auch deshalb fatal, weil die Installation von Windrädern in Wäldern damit weitgehend unmöglich wird. Stattdessen stellt man sie lieber zwischen die Dörfer, ungeachtet der jeweiligen Topographie – und schafft damit "Gegenstrukturen" zur Landschaft. Häntschel plädiert dafür, Windräder stattdessen als Gestaltungselement der ohnehin von massiven Eingriffen geprägten Landschaften zu begreifen. Dafür müsse man sich aber von den alten Heile-Welt-Bildern lösen.
Wie könnte das konkret aussehen? Das hat die Landschaftsarchitektin Gudrun Beneke vor einigen Jahren in der SZ beschrieben.
Quelle: Jörg Häntzschel Bild: Blossey/Imago Artikel kostenpflichtig www.sueddeutsche.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Klima und Wandel als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
"Glyphosat und Stickstoffen getränkten Maisäcker ... weit weniger als visueller Frevel empfunden als ein Windrad" - das ist so wahr.
wenn man zb bedenkt wie schön wir heutzutage etwa Windmühlen auffassen!
EIN DISKUSSIONSBEITRAG, JA SCHON ABER …
Die Kritik an der Zupflasterung der Landschaft mit der Einengung auf "Bullerbü-Nostalgie" und verwandte Schlagseiten im deutschen Gemüt zu diskreditieren, ist zu einfach. Nicht, dass es das nicht gäbe; auch NIMBYs gibt es, und beides ist kein Grund, die Energiewende auf zu spät zu verschieben.
Allerdings: Man wird den Verdacht nicht los, dass das Ausmaß, mit dem Windräder und Co allüberall installiert werden sollen, irgendwie auch mit der völllig irren Vorstellung zusammenhängt, auf diese Weise einen ungebremst weiter steigenden Energieverbrauch bedienen zu können, also quantitatives Wachstum fortzuführen – statt endlich radikal gegen nicht einmal Lebensqualität hebende Energieräuber vorzugehen (Retourwaren-Vernichtung, Fast Fashion usw. usw.).
Mit Bullerbü-Sehnsucht hat es nichts zu tun, Landschaft zu erhalten, die (um nur einen Aspekt zu nennen) nachgewiesenermaßen erheblich für das psychische Wohlergehen sorgt. Das kann durchaus auch gestaltete Landschaft sein, aber du erholst dich nicht in einem Windpark.
Danke für den Aufschlag. Das ist immer wieder wichtig!