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Schwimmende Eisbären und Erzählungen vom steigenden Meeresspiegel im cm-Bereich dominierten gefühlt jeden Artikel zum Thema Klimawandel vor 2019. Beides ist maximal ungeeignet, um Menschen in westlichen Ländern Konsequenzen für das eigene Leben vor Augen zu führen oder Entscheider in diesen reichen und handlungsmächtigen Regionen zu echtem Klimaschutz zu bewegen. Nasse Füße in Kalkutta? Schade, aber why should we care? (Zynisch, ich weiß, aber unrealistisch?)
Also, wie könnte sich unser Leben in Deutschland in den nächsten Jahren angesichts der fortschreitenden Erderwärmung entwickeln?
Das versucht das Buch "Future Earth" des Journalisten Eric Holthaus in einer Utopie zu beantworten. Eine schmissig zu lesende Kritik habe ich auf LinkedIn gefunden und verpiqt.
Quelle: Florian Hohenauer www.linkedin.com
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Ich finde "Every single nonviolent movement to create political change that received active participation from at least 3.5 percent of the population succeeded. Every single one." das beste Zitat.
Wir sind Teil eines Systems, das durch viele kleine Motivationen und Konversationen von Individuen entsteht, also eines komplexen Schwarms. Evolutionsgeschichtlich gesehen leben wir in einer Umbruchzeit, und zwar schon seit etwa 1945/50, als die Möglichkeit der Weltauslöschung durch mutually asserted nuclear destruction erstmals ein Denken für die ganze Welt erforderlich machte. Eine Vorläufererscheinung war der Völkerbund, das erste Welt-Forum. Dann kam das Ozonloch und das Welt-Verbot der FCKWe. Die zugrundeliegende Entwicklung ist, dass die Menschheit so zahlreich und so erfolgreich geworden ist, dass es keinen Außenraum mehr gibt, der diesen Namen verdient: die gesamte Erde ist spürbar zum Bestandteil unseres gemeinsamen Haushalts geworden. Alle externe Kosten verschwinden, sie werden zu Internen.
Aber das ist noch nicht eingesickert. Unser Entscheidungsapparat ist noch nicht ganz mit der Entwicklung mitgekommen.
Unsere kollektiven Entscheidungen - die ja existieren - sind individuelle Entscheidungen auf der Führungsebene. D.h. Letztere sind conditio sine qua non des Wandels. Und sie sind in Demokratien glücklicherweise beeinflussbar durch Massenbewegungen. Es gibt eine Wechselwirkung von Masse und Führung. Information verbreitet sich quer in der Masse (zum Teil durch Journalismus), steigt auf in die Führung, löst dort Maßnahmen aus, die wieder die Masse beeinflussen und so fort. Manche Menschen nehmen das auf und repräsentieren Strömungen beispielhaft, wie Martin Luther King oder Greta Thunberg, bringen sie durch ihre Persönlichkeitskraft voran, konzentrieren sie in die Führungsebene hinein.
An diesem Prozess müssen wir mitwirken.
Im Übrigen sollten in D. alle Kraft- und Brennstoffe schon 2021/22 ins cap&trade-System, dann in der EU. machbar, wirksam und logisch. ich schreibe dies obwohl wohl niemand der hier lesenden einen Einfluss hat.
Großartig, vielen Dank. Das macht Lust, das Buch zu lesen. Mir gefällt dieser konkrete Tipp: "Folgen Sie FridaysForFuture auf Twitter und gehen Sie bei einer Demo mit. Am besten im Business-Outfit, das macht Entscheider sehr viel nervöser als Batik-T-Shirts." So kommen meine Anzüge mal wieder zum Zug ;-).
Ich habe gerade das Buch "Losing Earth" von Nathaniel Rich gelesen (und bei Mojoreads rezensiert: https://by9nq.app.goo....). Das ist evtl. eine gute Ergänzug (oder Pre-Lektüre) zum empfohlenen "Future Earth".
Auch wenn das Buch aus sehr amerikanische Sicht geschrieben ist (und Biden da womöglich das Ruder rumreißt), fand ich es sehr krass zu lesen, dass bereits in den 1950ern öffentlich klar war, dass fossile Brennstoffe schädliches CO2 verursachen, was zu Erwärmung führt. Das wurde sogar jahrelang im Schulunterricht erklärt (in USA).
Ich frage mich wirklich: wie werden wir das Ego-zentrische Denken und Handeln los, damit wir endlich Sinn-voll so leben, dass die Welt in Balance ist?