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Drehbuchstudium an der Wiener Filmakademie, freie Filmemacherin;
langjährige Radiojournalistin bei Ö1, danach Leitende Redakteurin bei NZZ.at, Bloggerin beim Standard.at und Kolumnistin bei der Tageszeitung Kurier.
Die Debatte um das geplante Psychiatriegesetz in Bayern brachte die Erinnerung an dunkle Zeiten mit sich, in denen man psychisch Kranken mit offenen Ressentiments begegnete, mit Hass, Ablehnung, gesellschaftlicher Ächtung.
Florian Bruns, Arzt und Historiker wirft in einem Gastbeitrag einen genauen Blick auf die lange Geschichte der Verfolgung psychisch Kranker, die noch gar nicht so lang zurückliegt, wie man es gerne glauben möchte. Er berichtet von den "Sonderlingen" im Mittelalter, als die psychisch Kranke ihr Dasein innerhalb der Dorfgemeinschaft fristeten, von Frauen, die aufgrund einer psychischen Krankheit ermordet wurden. Von Menschen, die im 17. Jahrhundert fernab der anderen isoliert und ausgesetzt wurden, in Ketten gelegt und eingesperrt bis der Pariser Psychiater Philippe Pinel die Epoche der Gefängnispsychiatrie beendete und erstmals von der Heilung Betroffener sprach.
Der historische Rückblick befasst sich auch mit der Denunziation psychisch Kranker, mit der Zwangseinweisung und der Modediagnose "Hysterie", die vor allem Frauen traf, die dem bürgerlichen Rollenbild nicht entsprachen. Und mit den Grauen der Nazi-Zeit, in der tausende psychisch Kranke ermordet wurden. Der Text macht eindringlich bewusst, dass es neben der gesellschaftlichen auch eine historische Verantwortung gibt, gegen die erneute Stigmatisierung psychisch Kranker, wie sie das ursprünglich geplante Psychiatriegesetz in Bayern befördert hätte, laut und entschlossen aufzutreten.
Quelle: Florian Bruns Bild: Joshua Fuller/uns... zeit.de
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