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Kopf und Körper

Eine Cloud für Gesundheitsdaten, Patienten als Gatekeeper

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

Zum Kurator'innen-Profil
Silke JägerDonnerstag, 01.06.2017

Der Knoten scheint zu platzen. Ganz genau weiß man es noch nicht, aber so wie es aussieht bekommen wir in Deutschland eine Möglichkeit, unsere Gesundheitsdaten selbst zu verwalten – und zwar in der sogenannten Gesundheitscloud.

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) arbeitet daran und veröffentlichte gestern eine Pressemitteilung dazu. Demnach wird es ab 2020 eine patientenzentrierte Plattform für Gesundheitsdaten geben (hier der Webtext des HPI dazu). Wir könnten damit, so das Institut, unsere Daten individuell freigeben, zum Beispiel für Menschen, denen wir vertrauen, aber auch für die Forschung – dann würden sie anonymisiert.

Viel ist über das Projekt und den Stand der Dinge noch nicht bekannt, die Auswahl an Texten dazu gehört überwiegend in die Kategorie "Weiterverbreitung der Pressemitteilung". Der hier gepiqte Artikel arbeitet den Charakter der Cloud ein bisschen mehr heraus als die anderen Texte, die ich dazu gesehen habe. Die Nachricht an sich ist es auf jeden Fall wert, sich damit zu beschäftigen. Ich hoffe natürlich, dass bald mehr über die Gesundheitscloud zu erfahren ist. Vorgestellt wurde sie bereits im März auf der CeBIT.

Im Moment sieht es so aus, als ob sie nach dem Schweizer Genossenschaftsmodell gebaut wird, das ich in diesem piq schon einmal vorgestellt hatte. Das wäre durchaus eine gute Nachricht, denn dann gäbe es ein ernstzunehmendes Gegengewicht zu den Bestrebungen der Krankenkassen, Gesundheitsdaten auf eigene Server zu legen (hier dazu mehr) – um dann gegebenenfalls selbst darauf zuzugreifen (auch wenn die Techniker Kasse beteuert, die Datenhoheit bei ihrer eGA läge in Patientenhand). 

Gut ist, dass das Thema E-Patientenakte in Deutschland jetzt angegangen wird. Denn Google, Apple und andere arbeiten schon lange daran und die Gefahr besteht, dass wir unsere Daten irgendwann statt in den öffentlichen Gesundheitssektor zuhauf in den Corporate-Health-Sektor einspeisen müssen.

Eine Cloud für Gesundheitsdaten, Patienten als Gatekeeper

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